Raffael Schär ist vor drei Jahren ausgezogen und trainiert auf den gleichen Plätzen, wo auch die Weltstars des Tennis sich fit halten. Erst gerade hat sich der Russe Daniil Medvedev an den ATP-Finals in London mit Dominik Thiem duelliert und auch den prestigeträchtigen Titel gewonnen, nun trainierte der junge Märchler schon mehrmals zwei Stunden lang mit der Nummer 4 der Welt und spielte Trainingsmatches gegen ihn. «Medvedev musste mir beim Service sagen, wohin er aufschlägt», schmunzelt Schär. Hätte das der Russe nicht getan, es hätte sich wohl kein richtiges Spiel ergeben. «Unglaublich, wie schnell und präzise der Aufschlag ist», staunte der Siebner. War der Ball einmal im Spiel, so gewann Raffael Schär schnell einmal die Erkenntnis, dass er einigermassen spielerisch mithalten konnte. «Der einzig grosse Unterschied ist, auch zu allen anderen Spielern, die hier in der Mouratoglou Tennis Academy trainieren, die unheimliche Präzision von Daniil.» Der Umgang untereinander ist meist sehr freundschaftlich, naturgemäss aber nicht mit jedem Spieler oder jeder Spielerin der gleiche.
Die netteste Spielpartnerin sei US-Open-Gewinnerin Bianca Andreescu gewesen. «Wir hatten schon auf dem Spielfeld einen lockeren, freundschaftlichen Umgang miteinander», erzählt Schär. «Wir haben auch nach dem Trainingsspiel noch lange miteinander gesprochen.» Auch das US-Wunderkind Cori Gauff sei angenehm. Man kennt sich halt auf dem Campus.