«Ich sah vor Jahren in Paris ein Graffiti. Darauf stand sinngemäss: Ich sah eifersüchtig deine roten Lippen und musste sie küssen, um den Abdruck des Lippenstifts zu besitzen.» Künstler Luca Koch schwelgt in Erinnerung. Und reflektiert: «Die Frau teilte mit dem Kuss ein wenig von ihrer Weiblichkeit. Aber wie weiblich darf ein Mann in der Gesellschaft sein?» Diese Frage greift das Electro-Pop-Duo «Ångström» mit ihm als Sänger und Julien Miguely am Schlagzeug in «Red Lips», seine ersten Single, auf.
Mit roten Lippen mehr Toleranz fordern

Musikalisch Unterschiede zeigen
Koch und Miguely sprechen sich in «Red Lips» für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen aus und sind auch sonst in der LGBT-Gemeinschaft aktiv. «Wir zelebrieren das ganze Geschlechterspektrum und beschränken uns nicht nur auf Mann und Frau. Es ist gut, dass Menschen verschieden sind und kontroverse Ansichten vertreten.»
Die Band möchte mit diesem und zukünftigen Songs Unterschiede innerhalb der Gesellschaft aufzeigen – dies sei energetisch, erklärt Koch. In der ersten Single würden sie dies mit hohen und tiefen Gesang sowie tiefen Bässe umsetzen. Es gebe keine Trennung der Geschlechter, sondern eine Einheit.
Der Duo-Name «Ångström» ist eine Masseinheit in der Physik. Es handelt sich um einen zehnmillionsten Teil eines Millimeters, womit beispielsweise der Abstand zu den einzelnen Atomen in einem Molekül angegeben werden kann. «Atome können sich gegenseitig anziehen, abstossen oder verbinden. Genauso wie es Menschen tun», beschreibt der Vorderthaler. So sei das Ziel auch, das Leben sowohl von seiner schönen als auch von der schlechten Seite zu zeigen.
Das Duo plant, weitere Singles aufzunehmen. «Ein Kapitel geht zu und ein neues öffnet sich. Wir freuen uns, Neues zu lernen und das Wissen umsetzen können.» Die Single «Red Lips» kann auf Spotify gehört und auf Bandcamp heruntergeladen werden.