Der Zug ist abgefahren», hiess es im April 1987 an der Gemeindeversammlung in Reichenburg. Zu Beginn der Versammlung stellte der Gemeinderat den Antrag, auf einen Projektierungskredit über 50'000 Franken für ein Alters- und Pflegeheim vorläufig zu verzichten. Grund war, dass zwar sowohl Bund und Kanton Subventionen zusicherten, die Gemeinde aber den geforderten Bedarfsnachweis aufgrund der zu geringen Bevölkerungszahl nicht erbringen könne. Nach wiederholten Diskussionen und dem Einsatz einiger junger Mitbürger stimmten die Stimmberechtigten dem Kredit aber zu.
Unter der Leitung von Andy Kistler wurde das vermeintlich Unmögliche angepackt und realisiert. Die erste Kommissionssitzung fand am 12. Mai 1987 statt. Im September berichtete die Kommission über ihre Absicht, das Heim im Dorfkern zu platzieren.
Praktisch um «fünf vor zwölf» hiessen die Reichenburger Stimmberechtigten am 6. Dezember 1987 den Gesamtkredit von 9,4 Millionen gut. «Fünf vor zwölf» deshalb, weil das Altersheim für die Reichenburger erheblich teurer gekommen wäre, wenn nicht bis zum 30. Juni 1988 mit dem Bau begonnen worden wäre. Denn ab diesem Zeitpunkt wären die massiven Subventionen des Bundes (zwei Millionen Franken) stark gekürzt worden.