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Reichenburg
09.12.2020
09.12.2020 15:49 Uhr

«Zur Rose» wird 30 Jahre alt

So sieht das Altersheim zur Rose heute aus.
So sieht das Altersheim zur Rose heute aus. Bild: Zur Rose
Heute vor 30 Jahren wurde das Altersheim zur Rose in Reichenburg eingeweiht. Fanden dort zu Beginn vier Senioren ein neues Zuhause, sind es heute 49 Bewohner. Ein Rückblick.

Der Zug ist abgefahren», hiess es im April 1987 an der Gemeindeversammlung in Reichenburg. Zu Beginn der Versammlung stellte der Gemeinderat den Antrag, auf einen Projektierungskredit über 50'000 Franken für ein Alters- und Pflegeheim vorläufig zu verzichten. Grund war, dass zwar sowohl Bund und Kanton Subventionen zusicherten, die Gemeinde aber den geforderten Bedarfsnachweis aufgrund der zu geringen Bevölkerungszahl nicht erbringen könne. Nach wiederholten Diskussionen und dem Einsatz einiger junger Mitbürger stimmten die Stimmberechtigten dem Kredit aber zu. 

Unter der Leitung von Andy Kistler wurde das vermeintlich Unmögliche angepackt und realisiert. Die erste Kommissionssitzung fand am 12. Mai 1987 statt. Im September berichtete die Kommission über ihre Absicht, das Heim im Dorfkern zu platzieren.

Praktisch um «fünf vor zwölf» hiessen die Reichenburger Stimmberechtigten am 6. Dezember 1987 den Gesamtkredit von 9,4 Millionen gut. «Fünf vor zwölf» deshalb, weil das Altersheim für die Reichenburger erheblich teurer gekommen wäre, wenn nicht bis zum 30. Juni 1988 mit dem Bau begonnen worden wäre. Denn ab diesem Zeitpunkt wären die massiven Subventionen des Bundes (zwei Millionen Franken) stark gekürzt worden.

«Eine Stätte der Begegnung»

Am Spatenstich am 19. August 1988 sagte der damalige Gemeindepräsident Armin Mettler: «Das Alterswohnheim zur Rose soll zu einer Stätte der Begegnung werden.» Mittels zahlreicher Aktivitäten wie Suppentage, Benefizkonzerte, Flohmarkt und Bazar kam die beachtliche Summe von 125'000 Franken zusammen. 

Ein knappes Jahr nach dem Spatenstich, am 8. September 1989, feierte man das Aufrichtefest. Mittlerweile hatten die Tuggner Stimmbürger darüber abgestimmt, sich dem Reichenburger Heim als Partnergemeinde anzuschliessen.

  • Am 23. August 1988 berichtete der «March-Anzeiger» über den Spatenstich. Bild: zvg
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  • 1998 wurden die Alterswohnungen neben dem Altersheim erbaut. Bild: Zur Rose
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Seniorenhotel mit vier Bewohnern

Planmässig zogen am Montag, 1. Oktober 1990, die vier ersten Senioren – Lina Gunz aus Tuggen sowie Olga Spörri, Alfred Mettler und Meinrad Rüesch – ins Alterswohnheim. Olga Spörri wusste sogar einen gefälligen Namen für das schmucke Heim. Sie nannte es «Seniorenhotel». Damit im Alterswohnheim zur Rose immer reger Betrieb herrschte, war die hauseigene Cafeteria sieben Tage in der Woche von 13.30 bis 17 Uhr auch der Öffentlichkeit zugänglich.

Im Juni 1999 wurden auf dem alten Areal der «Handlung zur Rose» in nächster Nähe zum Alterszentrum 16 Alterswohnungen und eine Arztpraxis fertiggestellt. Bereits nach einem Vierteljahr war das Heim vollständig besetzt. Auch heute sind die 46 Zimmer und die drei Ferienzimmer immer sehr gut belegt.

Begegnungsstätte für Jung und Alt

In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde die Rose zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, und zahlreiche Festivitäten brachten die Bevölkerung zusammen. Die Rose wurde das Zuhause für mehr als 500 Seniorinnen und Senioren. Damit die Rose auch weiterhin eine führende Position im Markt einnehmen kann, haben die Reichenburger Stimmberechtigten am 23. September 2018 mit 565 Ja zu 361 Nein der Erweiterung des Alterszentrum zugestimmt.

Mit der Erweiterung von 50 auf 80 Plätze, dem Neubau von 14 Alterswohnungen sowie der teilweisen Sanierung des bestehenden Hauses soll dem Bedarf der kommenden Jahre Rechnung getragen werden. 

Vollständiger Artikel in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» zu lesen.

Irene Lustenberger, Redaktion March24 und Höfe24