
Freienbacher Eltern stärker einbinden


Gestern Morgen herrschte eine ruhige Geschäftigkeit im Mehrzwecksaal des Schulhauses Steg in Pfäffikon. Die Techniker verkabelten die anwesenden Damen, darunter Schulratspräsidentin und Gemeinderätin Ursula Solenthaler, Rektorin Monika Bloch und Referentin Maya Mulle.
Die Vorbereitungen laufen
«Noch fünf Minuten bis zum Start», teilte einer der Techniker den Anwesenden mit. Im Saal war ein regelrechtes TV-Studio aufgebaut worden. Drei Kameras und ein Bildschirm im Hintergrund zeigten den rund 170 zugeschalteten Lehrpersonen, worum es ging. «Wir übertragen von hier an unsere sieben Schulstandorte», erklärte Rektorin Monika Bloch. An ihrem Arbeitsort konnten die Lehrer-Teams der Live-Übertragung zusammen oder einzeln beiwohnen, bevor dann am Nachmittag Gesprächsrunden stattfanden.
Heterogene Zielgruppe
Um Punkt 8.15 Uhr ergriff Ursula Solenthaler das Wort vor der Kamera und begrüsste die Teilnehmer zum Weiterbildungstag. In der Folge sprach Fachfrau Maya Mulle zum Publikum. Sie habe das Thema Elternmitwirkung schon über 500 Mal präsentiert, auch für sie war jedoch das Setting vor der Kamera neu. «Es stresst mich», sagte sie, auch wenn sie ganz ruhig rüberkam.
In den nächsten 45 Minuten erklärte die Zürcher Expertin das Modell der Elternmitwirkung an Schulen. «Die Gemeinde- und die Musikschulen in Freienbach sind professionell geführt. Viele Eltern jedoch in der aktuellen Situation verunsichert.» Gerade Begriffe wie die Corona-Generation und die Auswirkungen des Lockdowns seien Beispiele, warum eine vermehrte Mitwirkung der Eltern nötig sei.
Die Eltern sind eine heterogene Zielgruppe, was den Freienbacher Lehrpersonen bestens bekannt sei. Die Elternmitwirkung solle dazu beitragen, die Qualität der Schule und die
Eltern im Rahmen der vorgesehenen Möglichkeiten zu unterstützen.
Im Rahmen der Mitwirkung solle auch die Zusammenarbeit mit den Eltern neu definiert werden. Natürlich gebe es unterschiedliche Erwartungen der Eltern bezogen auf ihre Kinder und die Schule. Manche sehen ihr Kind eher als Projekt, das möglichst gut herauskommen solle, andere erinnern sich vor allem an eigene negative Erfahrungen während der Schulzeit. Man wolle möglichst alle Eltern zur Mitwirkung einladen, ihr Vertrauen in die Schule aufbauen und somit zu einem positiven Schulklima beitragen.
Dann stellte Mulle diverse Modelle vor. Zum Beispiel ein Elternrat, in dem Elterndelegierte aus jeder Klasse Einsitz nehmen und offene Fragen diskutieren und die Schule mit ihren Aktivitäten unterstützen.
Nach diesem ersten Referat erklärte Monika Bloch, dass es zukünftig das Ziel sei, an jedem der sieben Schulstandorte in Freienbach einen eigenen Elternrat zu bilden. Ein Koordinationsgremium verknüpft die Aktivitäten der einzelnen Elternräte. Der Kick-off für dieses Projekt ist im nächsten Frühling geplant und die Formierung der neuen Räte dann auf das Schuljahr 2021/22. Der ganze Weiterbildungstag war der Elternmitwirkung und ihrer Realisierung gewidmet.