Gemeindepräsident Armin Kistler begrüsste die deutlich weniger Versammlungsbesucher als üblich zu dieser «doch sehr aussergewöhnlichen» Gemeindeversammlung. Angesichts den Geschäften und der Corona-Situation nahm er die Traktanden zügig in Angriff.
Ein Mammutprojekt wurde nach kurzen Fragen aus der Bürgerschaft verabschiedet: Die Schlussabrechnung «Groberschliessungsanlagen» in Höhe von 14,792 Mio. Fr. wurde genehmigt. Während rund 18 Jahren wurde in Anlagen des Verkehrs, der Abwasserbeseitigung und der Elektrizitätsversorgung investiert.
Rechnung besser als erwartet
Dann wurden vier Nachkredite genehmigt, welche laufende Rechnungen, auch des EWs und der «Rose», in den Jahren 2019 und 2020 betreffen.
Die Rechnung 2019 schliesst mit einem Ertrag von 14,208 Mio. Fr. besser ab als budgetiert, wie Säckelmeister René Schellenberg weiter erklärt. Es resultiert ein Ertragsüberschuss von 602 594 Franken. Im Voranschlag ging man von einem Aufwandüberschuss von 343 600 Fr. aus. Dies liege auch daran, dass nicht alle geplanten Investition getätigt werden konnten. Die gesamten Rechnungen 2019 samt Spezialfinanzierungen EW und Zur Rose wurden nach Erklärungen oder kürzeren Diskussionen verabschiedet. Per Ende Jahr 2019 hat die Gemeinde Reichenburg ein stattliches Eigenkapital von 7,5 Millionen Franken.
2019 war für die Altersinstitution «Zur Rose» allerdings kein einfaches Jahr, wie in der Broschüre nachzulesen ist. Von März bis Juli habe es einen starken Rückgang der Bettenauslastung gegeben, was sich in der zweiten Jahreshälfte aber wieder stabilisierte. Kostenintensive Aufwände haben Reparaturen und Instandhaltungen der beinahe 30-jährigen Heizungs- und Lüftungsanlage verursacht.
Steuern im kantonalen Mittelfeld
Erstmals stellte auch die Gemeinde Reichenburg das Budget für das Jahr 2021 gemäss dem neuen Rechnungsmodell HRM2 vor. Der Voranschlag 2021 weist einen Aufwandüberschuss von fast einer Million Franken aus. Und obwohl man in den kommenden Jahren mit der Reduktion des Eigenkapitals rechnet, wird aktuell der Steuerfuss noch bei 150 Prozent belassen. Im Jahr 2021 sind Investitionen von insgesamt 4,170 Millionen Franken vorgesehen; so muss etwa das Dach des Bürgerheims Ebnetweg saniert werden oder die Sanierung der Industriestrasse steht an. Durchwegs positive Ausblicke versprechen die Spezialfinanzierungen. Nach einigen Voten von Bürgerinnen und Bürger wurde das Budget angenommen.
Im Anschluss wurde das neue Reglement über Netzanschluss, Netznutzung und die Lieferung elektrischer Energie ebenfalls genehmigt. Gemeinderat Daniel Flury ging auf diese Fragen ein. Das neue Reglement muss noch an der Urne bestätigt werden.