Kürzlich flatterte eine Zeitschrift des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) in die Haushaltungen in Ausserschwyz. Unter anderem sind auch Fotos von Schweinen des Märchler Landwirts Albin Marty veröffentlicht worden. Die Schweine auf den Fotos sind ziemlich dreckig und liegen eng eingepfercht in ihrer Bucht.
Erst achtjähriger Stall
Der betroffene Landwirt Albin Marty hat 2011 in der Hüttenwies in Wangen einen neuen Stall gebaut. Er hält bis zu 1000 Schweine, was in der Schweiz als mittelgrosser Betrieb gilt. Es gebe durchaus noch grössere Betriebe. Seit dem Umbau erfüllt der Betrieb von Marty die Vorschriften der neuen Tierschutzverordnung, also bereits seit acht Jahren, wie der Wangner Bauer erklärt.
Der VgT behauptet, die eingangs erwähnten Fotos «im Sommer dieses Jahres» gemacht zu haben. Landwirt Marty dazu: «Die Bilder sind wohl mitten in der Nacht auf einer Einbruchstour entstanden.» Dass er daran keine Freude hat, ist verständlich, schliesslich signalisiert er mit einer Tafel «Betreten verboten» klar, dass er keine fremden Besucher auf seinem Hof will. Dies habe nicht zuletzt auch den Grund darin, dass ein Eindringling auch Krankheiten einschleppen könnte.
Marty wolle von der Schweinehaltung leben können, diese müsse wirtschaftlich sein. Er rackere sich seit 36 Jahren annähernd 365 Tage im Jahr dafür ab, weshalb er die Angriffe langsam satt habe. Natürlich könne es zwischendurch vorkommen, dass sich Schweine in den Dreck legen. Das sei Alltag im Schweinestall. Der freie Auslauf der Säue werde aber auch immer wieder kritisiert. Die Nachbarn würden sich am Geruch der Schweine stören.
«Die Kontrolleure kommen jedes Jahr unangemeldet vorbei, diesmal am 25. November. Sie haben nichts beanstandet», gibt Marty zu Protokoll. Würden die Kontrolleure Zustände wie auf den Bildern im VgT-Magazin antreffen, würde sofort interveniert, erklärt der stellvertretende Schwyzer Kantonstierarzt Marco Gut.
Für noch tierfreundlichere Haltung gibt es laut Gut sogenannte Label-Produkte. Bio-Schweinefleisch macht jedoch laut den Zahlen von Bio-Suisse mit rund 42 000 Schlachtungen pro Jahr nur zirka 1,7 Prozent des Schweizer Marktes aus. Wenn der Markt die Produktion bestimmen soll, müssten Konsumenten bereit sein, mehr zu bezahlen.