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Freienbach
12.11.2020
12.11.2020 16:30 Uhr

Präzisionsarbeit beim Fuchsberg

Bild: hrr
Seit Monaten laufen auf der Autobahn A3 im Abschnitt von Zürich-Wollishofen bis Pfäffikon die Bauarbeiten für die Verkehrsmanagement-Anlagen. Am Mittwoch in der Nacht wurde bei der Raststätte Fuchsberg ein über 40 Meter langer Signalträger eingehoben.

Orange blinkende Lichter, der Verkehr auf der Autobahn A3 auf der Höhe Raststätte Fuchsberg rollt nur noch auf der Normalspur, es geht gegen 22 Uhr zu. Ein Pneukran steht auf der Überholspur auf der Fahrbahn Richtung Zürich, auf der anderen Seite ein Sattelschlepper. Männer in orangefarbener Arbeitskleidung arbeiten ruhig Hand in Hand. Dies Szenerie ist eher schwach beleuchtet, hat etwas Geheimnisvolle an sich. 

Auf dem Rastplatz stehen die Projekt- und Bauleiter Journalistinnen und Journalisten Red und Antwort. Denn an diesem Mittwochabend steht Spektakuläres an. Im Rahmen des Ausbaus der Verkehrsmanagement-Anlagen auf der Autobahn A3 zwischen Zürich-Wollishofen und Pfäffikon wird ein Signalträger eingehoben – der längste der 20 Signalträger, die auf diesem Autobahnabschnitt bis Ende Jahr erstellt werden. «20 Tonnen schwer ist der Träger», sagt Gesamtprojektleiter Rolf Eberle, «und 42 Meter lang.» Angeliefert wurde der Träger in zwei Teilen, die nun zusammengebaut und verkabelt werden.

Harmonisierung der Geschwindigkeit

Die Anlage, die auf den knapp 30 Kilometern Autobahn installiert wird, soll künftig den Verkehr verflüssigen. Mehr als 60' 000 Fahrzeuge passieren im Durchschnitt täglich diese Strecke, Staus gehören mittlerweile zum täglichen Ritual. 88 Prozent aller Staus seien heute auf Verkehrsüberlastung zurückzuführen, zeigen Untersuchungen. «Hauptzweck der Anlage ist die Harmonisierung der Geschwindigkeit», sagt Rolf Eberle. Wenn die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Fahrzeugen gross sind, kommt es zu Bremsmanövern. Das führt zu einem «Handorgeleffekt» und letztlich zu Stau. 

Nur sieben Minuten

Dann, gegen 22.30 Uhr, wird der Verkehr angehalten. Der Kran hebt den langen, gewichtigen Stahlträger an, dreht ihn quer zur Fahrbahn und setzt ihn millimetergenau auf die bereits montierten Pfosten. Ein spektakulärer Vorgang, mit beeindruckender Präzision unspektakulär durchgeführt. Präzision auch beim Bau des Stahlträgers: Die Abweichung beträgt nur 15 Millimeter – bei 42 Metern Länge. Maximal 15 Minuten dürfte die Autobahn beim Setzen der Portale für den Verkehr gesperrt werden. «Es waren sieben Minuten», sagt Rolf Eberle. Also nicht nur genaue, auch schnelle Arbeit.  

Rund zwei Drittel der Signalportale sind nun gesetzt. Die weiteren werden in den nächsten Nächten folgen. Dann werden die Geschwindigkeits- und Gefahrenwarnanzeigen, die Kameras und die Zähler, die für die Verkehrserfassung nötig sind, Montiert. 

Die Infrastruktur, die es braucht, um Staus zu verhindern, ist nicht umsonst zu haben. «Im Durchschnitt kostet ein Signalportal 800 000 Franken», sagt der Projektleiter. Bei 20 Portalen macht das rund 24 Millionen Franken. Der Verkehr rollt bereits um 22.40 Uhr wieder, der Stahlträger ist festgeschraubt, Journalistinnen und Journalisten ziehen sich zurück, und irgendwann gibt es auch für die Männer die präzise Arbeit geleistet haben, Feierabend. 

 

Hier gibt es ein Erklärvideo des Astra, wozu die Geschwindigkeitsregulierung auf der Autobahn dienen soll.

Hans-Ruedi Rüegsegger, Redaktion March24 & Höfe 24