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Sport
28.12.2019

Eine Medaille an der Jugendolympiade ist das Ziel

Der 17-jährige Fabian Gisler aus Siebnen darf an die Jugendolympiade. Diese Saison dominiert er den Monobob-Wettbewerb. Die gute Ausgangslage soll mit einer Medaille belohnt werden.

Die March scheint eine Bob-Hochburg zu sein. Erstaunlicherweise, denn eine Bobbahn sucht man in der unmittelbaren Umgebung vergebens. Nach Ivo Rüegg in der Vergangenheit, Michi Vogt in der Gegenwart steht mit Fabian Gisler schon ein weiterer Märchler bereit, in der Zukunft seine erfolgreichen Spuren im Eiskanal zu hinterlassen. Der 17-jährige Hochbauzeichner-Lehrling, der im zweiten Lehrjahr steht, hat Grosses im Sinn.

Nach fünf Rennen der Jugend Monobob Serie, in denen er bei deren vier am Start stand, steht der Siebner mit 14 Punkten Vorsprung auf dem ersten Platz. In Lillehammer und Königssee konnte er je ein Rennen gewinnen. Damit dürfte der 17-Jährige ein ernsthafter Anwärter auf eine Medaille an der Jugendolympiade in St. Moritz sein. «Mein Ziel ist es, einen der drei Podestplätze zu belegen», sagt der junge, sympathische Athlet. Nimmt man die bisherigen Resultate als Messlatte, ist dieses Ziel durchaus realistisch. Einen ersten Schritt dazu macht der Siebner am 20. Januar auf der historischen Natur-Bobbahn in St. Moritz an den Jugendspielen. Der Weg an die «richtige» Olympiade ist für Gisler noch ein weiter. Peking 2022 kommt noch zu früh. So geht der Fokus eher in Richtung Mailand 2026. Aber bis dahin ist es noch weit.

«Ich bin bereit»

Überaus nervös ist Fabian Gisler nicht, auch wenn am Start prominente Namen wie zum Beispiel der Sohn des mehrfachen Europameisters und Olympiasiegers Harald Czudaj stehen. Alexander Czudaj ist aktuell Zweiter in der Jahreswertung hinter Gisler. 

Wie kommt ein junger Märchler eigentlich dazu, in einen Bob zu steigen und die Eiskanäle hinunterzudonnern? «Ich wurde aufgrund meiner Resultate in der Leichtathletik vom Bobverband angesprochen, ob ich Interesse am Bobsport hätte», erzählt Gisler. Und er hatte Interesse. Die Geschwindigkeit im Eiskanal fasziniert ihn. Nach den Probefahrten ist er vom Bob-Virus infiziert wurden.

Seine Stärke ist seit jeher die Geschwindigkeit. «Meine Disziplinen in der Leichtathletik sind der Sprint, der Weit- und der Hochsprung», weiss der 17-jährige Athlet vom TV Siebnen. Also alles Disziplinen, die ein gewisses Potenzial an Schnellkraft voraussetzen. Diese Fertigkeiten kommen dem jungen Märchler vor allem am Start zugute. Die körperlichen Voraussetzungen mit 183 cm Grösse und einem Gewicht vom 85 kg sind ideal. So trainiert er seit dem ETF in Aarau fünfmal die Woche. Zweimal Krafttraining in Siebnen, zweimal Sprints und einmal Anschieben auf dem Sportplatz in Wangen.

Monobob ist bei den Frauen schon eine olympische Disziplin. Gisler will in
Zukunft ein Team bilden, um im Zweier- oder Viererbob mitzumachen. Dazu wäre eine Medaille an der Jugendolympiade bestimmt hilfreich.

Franz Feldmann