Die schlechten Nachrichten rund um die Cryo-Save AG gehen in ein weiteres Kapitel: Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Pfäffikon, das für seine Kunden die Stammzellen derer neugeborenen Kinder für Tausende Franken einfriert, im August praktisch über Nacht abtauchte – genauso wie die meisten seiner Europafilialen –, das Bundesamt für Gesundheit Strafanzeige wegen möglichen Verstössen gegen das Heilmittel- und Transplantationsgesetz eingereicht hat und schliesslich auch der Konkurs über die Firma eröffnet wurde, kommt die nächste Hiobsbotschaft auf die Kunden zu.
Polen übernimmt
So ist nach wie vor unklar, wie es um viele der insgesamt 330 000 Nabelblutproben steht. Gemäss der «SonntagsZeitung» haben sich zwar im November Kunden und Vertreter der Firmen, welche die Aktivitäten der Cryo-Save AG weiterführen wollen, in Italien getroffen. Die polnische Stammzellenbank PBKM werde sich den gesamten Proben annehmen, um «einen Schaden für die Stammzellen-Branche» abzuwenden, wie es im Bericht heisst.
Aber: Laut Medieninformationen sind inzwischen 55 Tanks mit Zehntausenden Nabelschnurproben nach Polen verfrachtet worden, bei diesen seien allerdings Lücken in der Registrierung festgestellt worden, weiter sei man auf biologisches Material gestossen, das hätte vernichtet werden müssen und vier Tanks mit Tausenden Nabelschnurproben seien ausserdem verschwunden.
Die betroffenen Eltern sind verunsichert und haben sich in einer geschlossenen Facebook-Gruppe zusammengeschlossen. Diese hat mehr als 530 Mitglieder und wird rege genutzt. «Ich befürchte, dass die Falschen an die Daten herankommen und ich keine Kontrolle mehr über die DNA meiner Kinder habe», zitiert die «SonntagsZeitung» eine besorgte Mutter und Administratorin der Gruppe.