Die Gebrüder Kümin Weinbau und Weinhandel AG ist nicht erst gestern auf den Ökozug aufgesprungen, sondern sorgt dank wiederverwendbaren Flaschen bereits seit Jahrzehnten für Mehrwert.
Früher war das gar kein Thema. Es wurden alle Flaschen retour genommen und gewaschen. Damals wurden selbstverständlich auch Joghurtgläschen und Milchflaschen zurückgebracht. Später, auch mit dem Aufkommen der PET-Flaschen, kamen die Hersteller und die Kunden etwas von dieser Rückgabe-Mentalität weg und die Anzahl retournierter Flaschen verringerte sich.
Depot klappt gut
Aktuell werden von Kümins 0,25-, 0,5- und 1-Liter Weinflaschen mit Depot etwa 95 Prozent und von den 0,75-Liter-Flaschen solide 85 Prozent nach Freienbach zurück-gebracht, sie sind also Mehrwegflaschen. HIer kommt der Ökobonus is Spiel: Die Rückgabe der 0,75 Liter-Flasche ist freiwillig und den Bonus gibts obendrauf.
Es gilt: je öfter eine Flasche benutzt wird, desto besser. Das Waschen der Flasche fällt betreffend Ökobilanz kaum ins Gewicht. Deshalb belohnt Kümin Weinhandel seine Kunden mit 30 Rappen pro Flasche. Der Deal lohnt sich für das Unternehmen, im Ankauf kostet eine Flasche mehr als 30 Rappen.
Geschäftsleiter Stefan Kümin erzählt von Flaschen aus dem Jahr 1969, die nach wie vor im Umlauf sind. «Wir füllen pro Jahr etwa 600 000 Einheiten aller Grössen ab», so Kümin. Von diesen Flaschen kommen etwa 540 000 zurück.
Automatisierte Abfüllanlage
Retournierte Weinflaschen werden sortiert und in Freienbach direkt vor dem Befüllen gereinigt. Die Abfüllmaschine erledigt vollautomatisch verschiedenste Arbeitsschritte und produziert pro Stunde je nach Grösse 3000 bis 5000 Einheiten.
Die gebrauchten Flaschen werden aussen eingeweicht, für innen gibt es ein Spritzsystem und vor dem Einfüllen wird die Flasche mit Frischwasser gewaschen. Dann kommen Verschluss und Etikette zum Zug.