Zuerst die gute Nachricht: Kein Schulhaus oder Kindergarten in diesem Kanton ist dermassen stark mit Radon belastet, dass es geschlossen werden oder Sofortmassnahmen eingeleitet werden müssten. Trotzdem wurden an einigen Orten die maximale Konzentration von Radon von 300 Bq/m3 erreicht oder sogar überschritten.
Die Strahlenschutzverordnung
Seit Januar 2018 ist die revidierte Strahlenschutzverordnung in Kraft. Die wichtigsten Neuerungen sind, dass die erlaubte maximale Konzentration von Radon in Wohn- und Aufenthaltsräumen von bisher 1000 Bq/m3 auf 300 Bq/m3 gesenkt wurde. In Schulen und Kindergärten müssen die Kantone ausserdem Messungen durchführen und wo nötig Sanierungen anordnen.
In diesem Bereich ist Schwyz ein Vorreiter, denn die meisten Kantone hätten die Messungen noch nicht durchgeführt, weiss Chemiker Christian Kiebele vom Amt für Umweltschutz. In Schwyz wurden die Radonmessungen Ende letzten Jahres gestartet und 150 Dosimeter mindestens drei Monate lang in 65 Schulhäusern und Kindergärten ausgelegt.
Betroffene in March und Höfen
Das Amt für Umweltschutz macht kein Geheimnis aus den Ergebnissen der Radonmessungen und gibt bekannt, wo sie überschritten wurden. Die betroffenen Liegenschaften in Ausserschwyz befinden sich allesamt in Gemeindeeigentum. Es sind Räume in Schulen in Wangen, Wollerau (Dorfmatt), Bäch, Schübelbach (Stockberg 2) und Altendorf (Pfarrwis).
Grund zur Sorge gebe es aber keinen. In Wollerau handelt es sich beispielsweise um einen Werkraum und in Bäch ist es ein Raum, der früher als Mittagstisch benutzt wurde, unterdessen jedoch ein Büro ist, wodurch sich der Radon-Wert deutlich verbessert habe. «Der Zusammenhang ist klar: Wenn häufig gelüftet wird, ist Radon kein Problem mehr.» Auffallend sei, dass die betroffenen Gebäude alle aus den Jahren um oder vor 1960 stammen, besonders oft geht es auch um Werkräume und nicht um Schulzimmer. Mit Neubauten gebe es im Normalfall keine Radon-Probleme.
Die Sanierungsaufforderungen wurden den Eigentümern zugestellt und darauf gingen bereits gewisse Rückmeldungen ein. Manche werden Nachmessungen machen, um die Werte zu verifizieren. Die Kosten für die Radonsanierungen tragen die Gebäudeeigentümer.