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Kanton
27.08.2025
28.08.2025 17:29 Uhr

Der letzte Schwyzer Gletscher ist verschwunden

Der Gletscherrest im September 2023.
Der Gletscherrest im September 2023. Bild: cardamine/hikr
Am höchsten Schwyzer Gipfel, dem Bös Fulen (2801 Meter), gab es noch 2022 einen Kleingletscher. Aktuell ist er weitestgehend abgeschmolzen. Er schaffte es dennoch, sich lange zu halten, und Forscher attestierten ihm sogar zeitweiliges Wachstum.

Der 2801 Meter hohe Gipfel beherbergte an seinem Südfuss bis vor kurzem einen veritablen Gletscher, über den der Zustieg zum Normalweg über die Südwand und den Ostgrat erfolgte. «Der Bös-Fulen-Gletscher schaffte es nicht, die grossen Schuttmassen aus der Südwand weiter zu befördern. Damit schuf er sich selbst eine Barriere und konnte dahinter bei seiner maximalen Ausdehnung wohl gegen 100 Meter dick werden. Nun verschwindet das Eis», sagt Glaziologe Matthias Huss von der ETH Zürich.

Dass nur noch unbedeutende Reste des Gletschers sichtbar sind, bestätigt der Glarner Bergführer Hans Rauner. Er war diesen August auf Tour am Bös Fulen und schildert: «Die Eismassen sind Fels und Geröll gewichen.»

Der Bös-Fulen-Gletscher im August 2014. Bild: Matthias Huss

Aktuell ist Grösse nahe bei null

Auf circa 2500 Metern Höhe gelegen, war der Bös-Fulen-Gletscher einer der tief gelegenen Gletscher. Und die Südexposition trug wohl auch nicht gerade dazu bei, dass er länger hätte existieren können. Warum hat er sich aber so lange gehalten?

«Die Gegend ist sehr schneereich und dazu kommen lokale topographische Effekte: Schneeumverteilung durch Drift und Lawinen. Der viele Schnee bleibt darum sehr lange liegen und begünstigt die Konservierung von Gletschereis», erklärt Glaziologe Huss.

Noch zwischen 2010 und 2022 massen die Forscher einen vermeintlichen Massegewinn, der Gletscher wurde scheinbar etwas dicker. «Dies könnte jedoch damit zu tun haben, dass die Messung 2022 im Juli stattfand, als noch viel Schnee lag», sagt Huss. Man könne deshalb nicht von einem Netto-Gewinn in diesem Zeitraum sprechen.

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Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24