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Schweiz
21.08.2025

Versicherungen: E-Autos oft günstiger – aber nicht für alle

Versicherungscheck: E-Autos lohnen sich – aber nicht für alle. Vor allem junge Fahrer zahlen je nach Modell teils deutlich mehr.
Versicherungscheck: E-Autos lohnen sich – aber nicht für alle. Vor allem junge Fahrer zahlen je nach Modell teils deutlich mehr. Bild: AdobeStock
Eine Analyse von comparis.ch zeigt: Elektroautos sind in vielen Fällen günstiger zu versichern als Verbrenner. Doch gerade junge Fahrerinnen und Fahrer müssen teils deutlich höhere Prämien zahlen – je nach Modell und Wohnort.

Elektroautos schneiden bei den Versicherungskosten besser ab – in 70 Prozent der Fälle ist die Prämie niedriger als beim entsprechenden Verbrennermodell. Für erfahrene Lenkende trifft das sogar in 88 Prozent der Fälle zu, wie eine aktuelle Auswertung von comparis.ch zeigt. «Elektroautos sind oft günstiger zu versichern – aber längst nicht für alle», sagt Comparis-Versicherungsexperte Harry Büsser.

Junglenker zahlen oft drauf

Vor allem Junglenkende zahlen bei bestimmten E-Autos deutlich mehr. In fast der Hälfte der Fälle ist der Elektroantrieb bei ihnen teurer versichert. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied beim «Mercedes-Benz EQA 250»: Im Tessin liegt die mittlere Jahresprämie für junge Fahrer bei 3’721 Franken – 951 Franken mehr als beim Verbrenner-Gegenstück.

Ein Grund dafür ist laut Büsser die starke Beschleunigung im unteren Geschwindigkeitsbereich: «Junge Lenker unterschätzen manchmal die Kraftentfaltung beim Anfahren. Genau dort passieren viele Unfälle – Kreuzungen, Parkplätze, Ampelstarts.»

Deutliche Unterschiede je nach Modell

Am meisten sparen lässt sich mit dem «Hyundai Kona Electric» – etwa für Junglenker im Tessin: Die mittlere Prämie liegt 553 Franken unter der des vergleichbaren Benziners. Junglenkerinnen profitieren am meisten mit dem «Peugeot 208 Elektrik» in Basel – rund 18 Prozent weniger Versicherungsprämie im Vergleich zum Benzinmodell.

Auch erfahrene Lenkerinnen und Lenker können sparen: In St. Gallen oder im Tessin kostet der «Hyundai Kona Electric» für Männer über zehn Prozent weniger in der Versicherung. Frauen in Winterthur erhalten beim E-Volvo oder E-Mercedes ähnliche Rabatte.

Wohnort beeinflusst die Prämie stark

Die Höhe der Versicherungsprämie hängt nicht nur vom Alter und Modell ab, sondern auch stark vom Wohnort. Die teuersten Regionen sind laut Comparis Tessin, Genf und Lausanne. Am günstigsten versichern lassen sich Autos in Städten wie Bern, Basel, Biel und Winterthur.

Steuerliche Vorteile ergänzen das Sparpotenzial

Zusätzlich zu möglichen Versicherungsrabatten bieten viele Kantone steuerliche Anreize für E-Autos. In Zürich sind Elektrofahrzeuge ganz von der Motorfahrzeugsteuer befreit. In Bern gibt es für vier Jahre 60 Prozent Ermässigung, in Graubünden bis zu 80 Prozent. «Es lohnt sich, die steuerlichen Anreize beim Kaufentscheid zu berücksichtigen», sagt Comparis-Experte Büsser.

Versicherungsvergleich lohnt sich

Die Analyse macht deutlich: E-Autos können bei den Versicherungskosten einen Vorteil bringen – aber nicht für jede Personengruppe. Besonders junge Fahrerinnen und Fahrer sollten genau hinschauen. «Der Blick aufs Gesamtpaket lohnt sich: Neben der Versicherung spielen auch Anschaffungspreis, Unterhalt, Energie- und Steuerkosten eine Rolle», so Büsser. Wer vergleicht, kann mehrere Tausend Franken pro Jahr sparen.

Zürioberland24/gg