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Gesundheit
16.08.2025
12.08.2025 14:54 Uhr

Vorsicht, Plagegeister im Zürichsee

Ist das Wasser zu trüb, sollte man besser nicht baden, um Gesundheitsrisiken durch Blaualgen und Entenflöhe zu vermeiden.
Ist das Wasser zu trüb, sollte man besser nicht baden, um Gesundheitsrisiken durch Blaualgen und Entenflöhe zu vermeiden. Bild: Bild R. Schittli
Am Zürichsee lauern Entenflöhe und Blaualgen, diese verursachen Juckreiz und Gesundheitsprobleme. So erkennst du die Plagegeister und schützt dich beim Baden.

Der Zürichsee ist im Sommer ein beliebter Ort zum Abkühlen und Entspannen, doch zwei unsichtbare, aber lästige Gefahren machen Badegästen zunehmend zu schaffen: Entenflöhe und Blaualgen. Wer sie kennt und richtig reagiert, kann den Sommer am Wasser dennoch unbeschwert geniessen.

Kleine Larven grosser Juckreiz

Trotz ihres Namens sind Entenflöhe keine echten Flöhe, sondern Larven von Saugwürmern, die über den Kot von Enten, Gänsen und Schwänen ins Wasser gelangen. Besonders an warmen Sommertagen sind sie im Zürichsee verstärkt aktiv, vor allem dort, wo sich Wasservögel tummeln.

Treffen diese Larven auf unsere Haut, erkennen sie nicht, dass wir Menschen keine Enten sind. Sie können starken Juckreiz verursachen, begleitet von Pusteln und Blasen. Diese Hautreaktionen sind zwar unangenehm, aber ungefährlich und klingen in der Regel nach 10 bis 20 Tagen wieder ab.

Vorbeugung ist schwierig, da die kleinen Plagegeister kaum sichtbar sind und sich frei im Wasser bewegen. Nach dem Baden hilft eine gründliche Dusche, um die Larven zu entfernen und den Juckreiz zu lindern.

Unsichtbare Gefahr mit Folgen

Neben den Entenflöhen bereiten Blaualgen am Zürichsee vor allem in ruhigen, sonnigen Gewässerabschnitten im Spätsommer Sorgen. Diese Mikroorganismen können sich explosionsartig vermehren und toxische Substanzen freisetzen, die für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sind.

Für Hunde können Blaualgen sogar tödlich sein, da sie das Nervensystem angreifen. Menschen berichten von Haut- und Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall oder Atemproblemen nach dem Kontakt mit belastetem Wasser.

Die gute Nachricht ist, dass Blaualgen meist gut erkennbar sind. Das Wasser verfärbt sich oft blaugrün bis rötlich, wird trüb, flockig oder weist ölige Schlieren auf. Ein muffiger, erdiger Geruch ist ebenfalls typisch. In solchen Fällen raten Experten der Allergiestation des Universitätsspitals Zürich dringend vom Baden ab.

Faustregel fürs Baden

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte in sehr trübem Wasser auf das Schwimmen verzichten. Ein einfacher Test: Wenn man im knietiefen Wasser die eigenen Füsse nicht mehr klar erkennen kann, ist Vorsicht geboten. So lassen sich unangenehme Begegnungen mit Entenflöhen und Blaualgen oft vermeiden.

Zürich24 / Redaktion March24 & Höfe24