Was als aussenpolitisches Glanzstück geplant war, endet für Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter im Desaster: Der Handelsdeal mit den USA ist geplatzt – und die Schweiz steht mit 39 Prozent Zöllen da.
«Ihr grösstes Fiasko»
Entsprechend hart gehen die Medien mit der Magistratin um. «Es hätte Karin Keller-Sutters Meisterstück werden sollen. Nun ist es ihr grösstes Fiasko», schreibt die «Sonntagszeitung» von TA-Media. Noch im Frühjahr lobte selbst die «New York Times», dass Keller-Sutter Trump am Telefon besänftigt hatte. Erste Verhandlungen liefen an, «ein Deal lag auf dem Tisch: 10 Prozent Zölle, 200 Milliarden Investitionen in den USA.»
Die «Sonntagszeitung» weiter: «Am 31. Juli wollte Keller-Sutter persönlich nachhelfen – mit einem Telefonat mit Trump. Doch das Gespräch eskalierte. Nachdem sie von der Geschichte der Schweiz und der Bedeutung des 1. Augusts erzählte, wurde Trump scharf: Ein Zoll von 10 Prozent ist völlig unzulänglich. Die Schweiz müsse viel mehr zahlen.
Per SMS zurückgepfiffen
Keller-Sutter habe «oberlehrerhaft» zu erklären versucht, wie Trump es empfand. Schliesslich kam die SMS aus Washington: «Beendet das Gespräch, sonst wird alles nur noch schlimmer.» Zwei Stunden später folgte die Hiobsbotschaft: «39 Prozent Zoll für die Schweiz.»
Die «Sonntagzeitung» schreibt Keller-Sutter habe «das Dossier an sich gerissen», sei «naiv in das Gespräch gegangen, ohne Plan B.» Nun soll das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) retten, was zu retten ist.