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Freienbach
11.11.2019

Zuger übernehmen das Projekt «Steinfabrik»

Das Projekt «Steinfabrik» in Pfäffikon kommt in Zuger Hände.
Das Projekt «Steinfabrik» in Pfäffikon kommt in Zuger Hände.
Die Zuger Peikert Immobilien Projekte AG hat das Kaufrecht zur Begründung des Baurechts an der «Steinfabrik» in Pfäffikon von Ulrich Feusi-Thür erworben. Die Korporation Pfäffikon steht hinter diesem Entscheid.

Neues Kapitel in der rund 25-jährigen Leidensgeschichte des Steinfabrik-Areals in Pfäffikon: Die Hafenareal Pfäffikon SZ Zug AG, die der in Zug domizilierten Immobilienagentur Peikert Immobilien Projekte AG angehört, hat Ulrich Feusi das Recht abgekauft, mit der Korporation Pfäffikon einen Baurechtsvertrag abzuschliessen. Über die Summe, die dafür geflossen ist, wurde Stillschweigen vereinbart.

Am 30. Juni läuft der Vertrag mit Feusi aus, dann kommt die Peikert Immobilien Projekte AG zum Zug. «Wir sehen grosses Potenzial, etwas Hochwertiges auf dem Grundstück umzusetzen», begründet Lukas Knecht der Peikert Immobilien Projekte AG das Interesse der Agentur. «Das Areal ist mit einer langjährigen Geschichte verbunden und wird heute von Produktions- und Lagerbetrieben genutzt. Das wird von der breiten Bevölkerung kritisiert. Wir möchten jetzt etwas Publikumswirksames umsetzen.»

Architekturwettbewerb geplant

Was das genau sein wird, ist noch offen. Knecht weist darauf hin, dass viele Vorgaben aus dem Baureglement der Gemeinde Freienbach eingehalten werden müssen. So gibt diese einen Wohnanteil von 70 Prozent vor. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung mit Läden, Gewerbe, Praxen und Restaurant im westlichen Bereich und Wohnnutzung im östlichen Bereich. Weiter verlangt das Baureglement einen sanften Übergang zwischen Naturschutzgebiet und Baugebiet und einen freien Landstreifen von etwa fünf Metern entlang der Ostgrenze des Areals. Auch Begrenzungen bezüglich der Grundmassen und der Gestaltung sind im Baureglement festgeschrieben. 

Für den Gestaltungsplan der Überbauung muss die Peikert Immobilien Projekte AG ausserdem einen SIA-Architekturwettbewerb lancieren. Dieser ist gemäss Baureglement so auszurichten, dass nebst dem Naturschutzgebiet auch der besonderen Lage des gesamten Areals Rechnung getragen wird. «Ziel ist, dass wir im Frühling das Wettbewerbsverfahren starten können», informiert Knecht. Aber das brauche Zeit, denn vorerst muss ein Pflichtenheft erstellt werden, an dem alle Beteiligten – Eigentümerin Korporation Pfäffikon, Vertreter aus Gemeinde und Kanton sowie Berater aus den Bereichen Ökologie und Umweltschutz – mitwirken. 

Korporation begrüsst Verkauf

Anscheinend dachte Ulrich Feusi-Thür schon seit Längerem über einen Verkauf nach: «Das Projekt ist für Pfäffikon sehr wichtig und schaut auf eine lange Geschichte zurück. Mit der Peikert Immobilien AG habe ich eine in allen Aspekten sehr geeignete Nachfolgerin für die Entwicklung des Steinfabrik-Areals gefunden und wünsche dem Team viel Erfolg bei dieser sehr anspruchsvollen Aufgabe», kommentiert er die Übernahme.

uch die Korporation Pfäffikon, der das Areal nach wie vor gehört, steht voll und ganz hinter dem Wechsel des Vertragspartners: «Die Korporation begrüsst die Übernahme des Projektes durch die Peikert Immobilien AG. Sie unterstützt deren Bestrebungen, das Steinfabrik-Areal einer neuen und hochwertigen Nutzung zuzuführen», sagt Präsident Urs Wild. 

Bei null anfangen

Das Vorentscheid-Gesuch vom 16. Dezember 2014 mit Planauflage vom 17. Juli 2015 will die neue Kaufrechtsnehmerin nicht weiterführen. Auf ihr Verlangen zieht die Korporation Pfäffikon die Ausschreibung dieses Verfahrens deshalb zurück. «Es hat sehr viel Widerstand gegeben. Wir möchten eine neue, nicht von früheren Projekten und Entscheiden belastete Planung aufgleisen», begründet Knecht diesen Entscheid. 

Die Herausforderung möchte die Immobilienagentur «sorgfältig und mit Respekt für die sensible Umgebung» angehen und die Bedürfnisse der verschiedenen Stakeholder möglichst berücksichtigen.

Anouk Arbenz