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Schweiz
31.07.2025
01.08.2025 10:35 Uhr

Trump entscheidet über Strafzölle

US-Präsident Trump entscheidet morgen über massive Strafzölle
US-Präsident Trump entscheidet morgen über massive Strafzölle Bild: JGswiss
Von Zürich bis Genf wächst die Unsicherheit: Wird Donald Trump den Strafzoll auf Schweizer Produkte auf 31 Prozent anheben, oder doch nicht?

Die Schweiz wartet nervös auf Signale aus Washington. US-Präsident Donald Trump will bis Freitagmorgen, 6 Uhr Schweizer Zeit, entscheiden, ob er den Strafzoll auf Schweizer Exporte drastisch erhöht. Es wäre der höchste Zollsatz, den die USA unter Trumps «Liberation Day»-Handelsplan einem OECD-Land auferlegen würden.

Grosse Wirkung

Obwohl die Schweiz wirtschaftlich klein ist, gehört sie zu den Ländern mit einem besonders hohen Handelsüberschuss gegenüber den USA und wird damit zur Zielscheibe der protektionistischen Strategie. Trumps Plan ist es Länder mit starker Exportbilanz gegenüber den Vereinigten Staaten mit «differenzierten Zollsätzen» zur Kasse zu beten.

Seit April gilt ein vorübergehender Aufschlag von 10 Prozent. Die Frist zur definitiven Entscheidung läuft nun ab.

Bundesrat erhöht Druck

In Bern herrscht diplomatische Hochspannung. Der Bundesrat versuchte in den vergangenen Wochen über alle Kanäle Einfluss zu nehmen. Bereits am 4. Juli verabschiedete er den Entwurf einer bilateralen Absichtserklärung, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mitteilt. Doch noch fehlt das grüne Licht aus Washington.

Folgen wären erheblich

Die Schweizer Exportwirtschaft schaut mit Sorge auf das mögliche Szenario. Laut Schätzung des KOF-Instituts der ETH Zürich würde ein 31-Prozent-Zoll die Schweizer Wirtschaft jährlich rund 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts kosten. Besonders betroffen wären die Uhrenbranche, die Pharmaindustrie, die Lebensmittelhersteller und die Präzisionstechnik.

Nicht nachvollziehbar

Schon im April hatte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter klare Worte gefunden: Eine solche Sanktion «ohne vorherige Konsultation» sei nicht nachvollziehbar und widerspreche dem Geist des internationalen Handelsrechts.

Beobachter erwarten, dass Trump in letzter Minute doch noch einen Kompromiss ankündigt – etwa mit einem Zollsatz zwischen 15 und 20 Prozent. Das wäre vergleichbar mit dem, was bereits für die EU gilt.

(Quelle: Keystone-SDA)

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