Die Tage werden kälter. Die Vorbereitungen für die Winter-saison im Eiskanal laufen bei der Skeleton-Fahrerin Marina Gilardoni schon den ganzen Sommer und Herbst über. Ende April startete sie mit ihrer Trainingsgruppe um Coach Martin Galliker das Athletiktraining. Sie musste feststellen, dass ihre Regenerationszeit zu lange andauerte. Dies zeigte sich durch Müdigkeit, die Zwangspausen im Trainingsprogramm nötig machten.
In der Person von Sportwissenschaftlerin Daniela Kyburz hat sie jemanden gefunden, der ihr die Motivation und auch die Freude am Training wieder zurückbringen konnte.
Den Start verbessern
Das Augenmerk muss ganz klar auf ihren Start gelegt werden, das weiss sie selbst. «Am Start oben verliere ich regelmässig zwischen einer und zwei Zehntelsekunden. Das ist zu viel, um einen Spitzenrang zu belegen.» Zudem wolle sie auch auf der Bahn eine grössere Konstanz an den Tag legen.
Mit dem letzten Winter ist Marina Gilardoni eigentlich sehr zufrieden. «Einmal hatte ich sogar die schnellste Geschwindigkeit aller Fahrerinnen», erinnert sie sich gerne. «Schon ungewohnt, wenn plötzlich die Deutschen beginnen, von mir Videoaufnahmen zu machen», schmunzelt sie. In der Regel sei dies
genau umgekehrt. Das habe aber auch dazu geführt, dass sie den Bogen überspannt und sich zu grossen Druck auferlegt habe. «Ich wollte es zu gut machen.»
Nach den Verletzungssorgen im Vorjahr hatte sie einen Physiotherapeuten in Anspruch genommen und die Saison 2018/19 als Massstab genommen, ob der Körper die Belastungen überhaupt noch mitmachen würde. Die ganz grossen Resultate blieben zwar eher aus, ein sechster Rang an den Welt-meisterschaften war ihre beste Wertung. Aber die Tatsache, dass sie einen Winter lang mehr oder weniger schmerzfrei fahren konnte, zum ersten Mal seit langem, das sei schon einmal sehr gut. «So geht man auch ganz anders an ein Rennen oder an ein Training.» Obwohl sie einen Materialwechsel hinter sich hatte, konnte sie in den Trainings anfangs Winter gut mithalten. Der Sturz zu Beginn der Saison in Sigulda wäre auch nicht nötig gewesen. «Mit dieser Bahn habe ich noch eine Rechnung
offen», erklärt sie.