Die Energiewende stellt Länder, Städte und Regionen vor Herausforderungen. Die Nutzung von möglichst nachhaltigen Energiequellen ist zentral, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig dürfen die Kosten für das Energiesystem nicht überborden, und die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein. Diese drei Aspekte – Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit – bilden das sogenannte Energie-Trilemma.
Das Energie-Trilemma wurde vom «World Energy Council» entwickelt, um politische Entscheidungsträger bei der Gestaltung der Energiesysteme von morgen zu unterstützen. Indem man die drei Kriterien wissenschaftlich fundiert berechnet, lassen sich unterschiedliche Energieszenarien quantitativ miteinander vergleichen und so – im Idealfall – derjenige Weg finden, der eine optimale Balance aus den drei Zielgrössen Nachhaltigkeit, Kosten und Versorgungssicherheit bietet.
Die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Energielösungen lassen sich bereits heute mit zahlreichen Modellen zuverlässig quantifizieren. Anders sah es bis jetzt bei der Energieversorgungssicherheit aus. «Die vorhandenen Modelle waren teilweise unklar, nicht anwenderfreundlich und nicht auf die heutigen Modellierungsmöglichkeiten ausgerichtet», sagt Matthias Sulzer, Leiter des Empa-Departements «Ingenieurwissenschaften». Gemeinsam mit Forschenden der Empa, der ETH Zürich und des «Lawrence Berkeley National Laboratory» in den USA hat Sulzer einen besseren Vorschlag für die Quantifizierung der Energieversorgungssicherheit ausgearbeitet und vor kurzem in der Fachzeitschrift «iScience» veröffentlicht.