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Schweiz
07.07.2025
01.07.2025 10:15 Uhr

Tierleid im Urlaub

In vielen Ferienländern fristen Tiere ihr Dasein in engen Käfigen – oft ohne ausreichend Wasser, Futter oder Schutz vor der Hitze.
In vielen Ferienländern fristen Tiere ihr Dasein in engen Käfigen – oft ohne ausreichend Wasser, Futter oder Schutz vor der Hitze. Bild: zVg
Streunende Tiere, Tierquälerei als Show und Elend auf Märkten: Ferien in beliebten Ländern belasten Tierfreunde – mit diesen Tipps vermeiden Sie Fehltritte.

Streunende Tiere, Tier-Shows und exotisches Fleisch auf dem Teller – in vielen Ländern trifft Ferienfreude auf Tierelend. Die Tierschutzorganisation NetAP gibt konkrete Verhaltenstipps, damit der Urlaub nicht zur Tragödie wird.

Tierschutzprobleme im Urlaubsparadies

Viele Touristinnen und Touristen berichten von streunenden Hunden und Katzen an Stränden, auf Märkten oder in Hotelanlagen. Die Tiere sind oft krank, abgemagert und auf der Suche nach Futter oder Zuwendung.

Gleichzeitig werden an vielen Orten Tiere zur Unterhaltung eingesetzt. Fotos mit Schlangen, Ausritte auf Elefanten oder Tierkämpfe gehören in manchen Regionen zum Tourismusangebot.

Auch auf Speisekarten finden sich exotische, teils geschützte Tiere – zubereitet in allen Varianten. Für Tierfreunde ist das schwer zu ertragen.

Hilferufe aus aller Welt

NetAP erhält täglich bis zu einem Dutzend Anfragen von besorgten Reisenden, die sich mit Tierleid konfrontiert sehen. Besonders oft melden sich Urlauber aus Mallorca, Griechenland, Indien oder Thailand.

In vielen Fällen bleibt den Organisationen nur eine Beratung aus der Ferne – konkrete Hilfe ist meist schwierig zu leisten. Die Frustration bei den Betroffenen ist entsprechend gross.

Vorbereitung hilft

NetAP-Präsidentin Esther Geisser rät, sich vor der Reise über Tierschutzvereine und Tierärzte am Urlaubsort zu informieren. Im Ernstfall weiss man so, an wen man sich direkt wenden kann.

Zudem lohnt sich ein Blick in die Hotelbewertungen: Unterkünfte, die Tiere versorgen und kastrieren statt vergiften, sollten bevorzugt werden.

Gezielt helfen statt nur füttern

Statt herrenlose Tiere nur zu füttern, sollte Kontakt mit lokalen Tierschutzvereinen aufgenommen werden. Diese sind auf Spenden – etwa für Futter oder Kastrationen – angewiesen.

Unkontrolliertes Füttern hingegen kann die Situation vor Ort verschlimmern, da es die Vermehrung der Tiere fördert.

Tierimport und Freikäufen

Geisser warnt vor der spontanen Mitnahme von Tieren. Einfuhrbestimmungen sind streng – wer sie nicht einhält, riskiert eine Beschlagnahmung oder sogar Einschläferung des Tieres.

Auch das Freikaufen von Tieren auf Märkten sei keine Lösung. Es fördert den Handel und belohnt die Täter.

Tierische Angebote 

Generell rät NetAP, jegliche Angebote mit Tieren zu meiden – vom Elefantenreiten bis zum Posieren mit Affen. Hinter vielen dieser Attraktionen steckt viel Leid, das oft nicht sichtbar ist.

Geisser betont: «Touristen können viel selbst bewirken, wenn sie informiert sind. Doch es braucht auch Engagement – und manchmal etwas Geld und Zeit.»

Mehr Infos unter: 
Wegweiser_Tierschutz-Ferienort_Deutsch.

NetAP – Network for Animal Protection/ Goldkuesste24 / Redaktion March24 & Höfe24