Die «Tunnel tief lang»-Variante sieht einen durchgehenden Tunnel von Uster nach Hinwil vor, die Variante «Tunnel tief» einen Autobahnanschluss in Wetzikon mit Zu- und Wegfahrten im Gebiet Cherschiben zwischen der ARA Wetzikon und dem SBB Tunnelportal Aathal.
Raphael Zarth, Grüne, hat gemeinsam mit 21 weiteren Parlamentariern von SP, AW, Grünen, EVP, GLP, FDP und SVP im März 2025 das Postulat «Kein Autobahnanschluss in Wetzikon» eingereicht. Es fordert den Stadtrat auf, sich konsequent gegen den geplanten Autobahnanschluss in Wetzikon zu stellen und das auch gegenüber dem Astra klar zu vertreten.
Was stört euch an der Variante mit Autobahnanschluss in Wetzikon am meisten?
Raphael Zarth: Sie würde uns den Verkehr nicht vom Hals schaffen, sondern direkt ins Stadtzentrum kippen. Laut Astra würden über 30'000 Fahrzeuge täglich über diesen Anschluss fahren – zusätzlich zum heutigen Chaos. Das ist keine Entlastung, das ist die Einladung zum nächsten Verkehrsinfarkt. Die Variante «Tunnel tief lang» ohne Autobahnanschluss Wetzikon würde hingegen zu einer deutlichen Verkehrsentlastung in Wetzikon führen.
Das Astra geht davon aus, dass durch den Anschluss eine «Magnetwirkung» entstehen würde. Warum?
Der Anschluss würde zu einem offenen Schleusentor. Der Verkehr würde ungebremst in unsere Stadt hineinfliessen – nicht nur von Wetzikon selbst, sondern vor allem von den umliegenden Gemeinden. Dies hätte massive negative Auswirkungen auf die Stadt, die heute schon grosse Verkehrsprobleme hat.
Man stelle sich vor: über 30'000 Fahrzeuge täglich – und das nicht über den Tag verteilt, sondern hauptsächlich zu den Stosszeiten. Da sind massive Staus vorprogrammiert und der Verkehr würde sich Schleichwege über Wohn- und Schulquartiere suchen. Wetzikon würde im Verkehr ertrinken, statt durch die Autobahn entlastet zu werden.
Schon heute ist Wetzikon in den Spitzenzeiten regelmässig verstopft. Die heutige Verkehrsüberlastung ist gemäss einer offiziellen Umfrage von 2024 eines der grössten Probleme aus Sicht der Bevölkerung. Mit einem Anschluss würden neben den Wohn- und Schulquartieren auch zentrale Achsen wie die Tösstalstrasse, Obere Bahnhofstrasse, Spitalstrasse und Weststrasse zusätzlich belastet.