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05.06.2025

Aus für Tunnel in Jona

Bild: zvg / Archiv
Die Verkehrssituation in Jona soll verbessert werden. Aber nicht, wie bisher angedacht, mit einem Tunnel, sondern mit Massnahmen an der Oberfläche.

In den Köpfen der Planer und im kommunalen Richtplan war bisher ein Tunnel für die Entlastung des Zentrums von Jona angedacht. Doch die Idee ist nicht realistisch, nicht zeitgemäss und viel zu teuer, findet der Stadtrat von Rapperswil-Jona. Als Konsequenz hat er diesen Infrastrukturbau aus der Planung gestrichen.

Der Stadtrat will aber die Verkehrsgeplagten Joner nicht im Stich lassen, sondern mit besseren Lösungen die Strassensituation verbessern. Mit der Diskussion um den «grossen Tunnel» zwischen dem Rapperswiler Seedamm und dem Autobahnanschluss hat dies allerdings nichts zu tun.

Stadtrat streicht Jona-Tunnel aus dem Richtplan

Hier die Meldung des Stadtrats im Original:

 Vorzeitige Lösung der Kernentlastung im Zentrum Jona aus kommunalem Richtplan

Mit dem kommunalen Richtplan stimmt die politische Gemeinde die Siedlungs-, Verkehrs- und Landschaftsentwicklung sowie den geplanten Infrastrukturausbau in ihrem Gebiet für einen längeren Zeitraum aufeinander ab.

Die geltende Richtplanung sieht als sogenannte Kernentlastung Jona eine Untertunnelung unter und quer durch zur Jona vor. Die Abklärungen im Rahmen der aktuellen Ortsplanungsrevision haben gezeigt, dass die Absicht einer Kernentlastung Jona in der Zwischenzeit nicht mehr zeitgemäss ist und die komplexe Verkehrsproblematik in Rapperswil-Jona nicht lösen würde. Dies geht unter anderem auch aus dem Gesamtverkehrskonzept (GVK) hervor. Eine Kernentlastung Jona ist dort nicht als Bestandteil vorgesehen. Ein derartiges Bauwerk und die damit verbundene Instandhaltung würden erhebliche finanzielle Mittel erfordern und auch in städtebaulicher Hinsicht gibt es bessere Lösungen. Zudem würde eine solche Untertunnelung wenig Anpassungsmöglichkeiten bieten, sodass Veränderungen in der Verkehrsführung oder auch neue Mobilitätskonzepte schwer integrierbar wären. Bereits der Studienauftrag zum Stadtraum Neue Jonastrasse/St. Gallerstrasse im Jahr 2013 hatte aufgezeigt, dass eine derartige Kernuntertunnelung am Problem vorbeizielt und dieses nicht zu lösen vermag.

Die zeitgemässe Stadtentwicklung setzt auf nachhaltige Mobilitätslösungen wie Fussgängerzonen, Fahrradwege und den öffentlichen Verkehr in Kombination mit dem Individualverkehr. Eine lokale Kernentlastung begünstigt hingegen den Individualverkehr und widerspricht den langfristigen Mobilitätszielen. Durch einen lokalen Tunnelabschnitt würde der Verkehr von der Oberfläche ferngehalten. Dies hätte unter Umständen auch negative Auswirkungen auf Kundschaft der zentralgelegenen Geschäfte. Die Zentrumsfunktion würde möglicherweise dadurch unnötig geschwächt.

Aufgrund dieser Sachlage erscheint die Kernentlastung Zentrum Jona nicht mehr sinnvoll. Der Eintrag «Entlastung Zentrumsbereich Jona» soll deshalb aus dem kommunalen Richtplan gestrichen werden. Das vorgeschriebene Verfahren wird in die Wege geleitet.

MAL, Linth24