Célia Zweifel hat schon viel erlebt. Nach Jugendjahren in Brasilien und einer Ausbildungszeit in Grossbritannien wohnte sie in Deutschland und unterdessen bereits seit 20 Jahren in der Schweiz. «Damals war meine Tochter Johanna sieben Jahre alt», sagt sie. Es war der Mutter ein grosses Anliegen, dass sich ihre Tochter so schnell wie möglich an die hiesigen Gegebenheiten gewöhnt.
Das oberste Ziel der Soziologin, die früher in einer Treuhandfirma arbeitete und täglich mit Übersetzungen von Portugiesisch auf Englisch und umgekehrt zu tun hatte, sagte sich: «Meine Tochter muss Deutsch lernen.» In Wilen lud sie deshalb oft Schulkolleginnen aus der Nachbarschaft ins Hause Zweifel ein. Durch Kontakte zu Deutschlehrerinnen kam Célia Zweifel in ein Integrationsprojekt für Ausländische Frauen. Sie verfasste den soziologischen Teil. «Damals hatte es hier viele Frauen aus dem Kosovo und Albanien. Es war für sie eine neue Welt.» Im Rahmen des Integrationsprojekts wurden diverse Themen, wie Schule oder Arbeit, genauer betrachtet. «Sie zu motivieren, Deutsch zu lernen, ist die Grundlage», ist sich Zweifel sicher.
Nach ein paar Jahren wurde das Projekt gestoppt, unter anderem da Deutschlehrerin Anna Leoni pensioniert wurde.