In den Trainings und an diversen Vorbereitungswettkämpfen deutete der 23-jährige bereits an, in welch starker Verfassung er sich zurzeit befindet. Aber dass ein Zehnkampf dermassen gut aufgeht, gibt es nur selten. Begünstigt durch die gewohnt guten Windverhältnisse im 100m-Sprint und im Weitsprung startete er bereits optimal in den Wettkampf. Die 11.14s bzw. 6.94m zählen zwar windbedingt nicht offiziell als Bestleistungen, den Schub nahm er aber gerne mit. Ebenfalls brillierte er als Alleinunterhalter im Hochsprung mit 1.98m und einer ganz starken Bestleistung von 49.80s im 400m-Lauf. Phänomenale 3'902 Punkte standen nach dem ersten Tag zu buche.
Schwierigere Wetterverhältnisse am Folgetag, gleiches Muster bei Reto – PB im Hürdenlauf. Es folgte zwar ein kleiner Dämpfer mit dem Diskus, was ihn jedoch überhaupt nicht aus der Bahn brachte. 4.30m im Stabhochsprung brachten ihn wieder auf Kurs. Auch die Speere segeln in Landquart meist weit – und so auch bei Reto’s Würfen. Mit 50.40m katapultierte er das 800gr-Gerät erstmals über 50 Meter. Und somit stand er nach neun Disziplinen derart stark da, dass mit einer top Zeit sogar der Kantonalrekord möglich wäre. Und Reto lieferte auch hier, senkte seine Bestzeit um nicht weniger als sieben Sekunden auf 4:35.72. So stehen bei ihm 12 Jahre nach Michi’s Rekord an selber Stätte 13 Punkte mehr auf dem Konto. Dass ihm als Vierter nur ein winziger Punkt fürs Podest fehlte, dürfte er angesichts dieser Parforceleistung verkraften können.