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21.05.2025

Patchworkfamilien haben eine deutlich höhere Trennungsrate

Familien- und Paartherapeutin Claudia Bertenghi betont, dass man Beziehungen nicht mit Geschenken pflegt, sondern mit einem freundlichen Umgang miteinander.
Familien- und Paartherapeutin Claudia Bertenghi betont, dass man Beziehungen nicht mit Geschenken pflegt, sondern mit einem freundlichen Umgang miteinander. Bild: Silvia Gisler
Eine Familie ist eine grosse Herausforderung. Eine Patchworkfamilie noch eine viel grössere, wie Paar- und Familientherapeutin Claudia Bertenghi erklärt. Deshalb sei die Trennungsrate dort noch höher.

 Früher – also vor rund 100 Jahren – dauerte eine Ehe durchschnittlich etwa 15 Jahre, danach starb einer der Eheleute. «Viele Frauen starben im Geburtsbett und viele Männer bei der Arbeit», sagt Paar- und Familientherapeutin Claudia Bertenghi. «Und wenn man keinen neuen Partner oder keine neue Partnerin hatte, war die Chance gross, dass man armengenössig wurde.» Deshalb seien Patchworkfamilien damals fast die Regel gewesen. Interessanterweise dauert die durchschnittliche Ehe heute immer noch 15 Jahre – bei einer Scheidungsrate von 40 Prozent im Kanton Schwyz und 50 Prozent gesamtschweizerisch.

Belastung grösser als Lerneffekt

Wie Bertenghi weiss, sieht dies bei Patchworkfamilien aber etwas anders aus. Sie haben mit 65 Prozent eine deutlich höhere Trennungsrate, was ein bisschen dem Gedanken widerspricht, dass sie im Führen einer Ehe doch Übung hätten oder zumindest aus Fehlern gelernt haben könnten. «Die Leute lernen schon, aber die Belastungen in einer Patchworkfamilie sind höher als der Lerneffekt», so die Psychologin. «Deshalb ist es wichtig, dass wenn sich Eltern trennen, sie dies auf eine gute Art machen. Dass man weiter Eltern sein kann und wertschätzend miteinander umgeht.» Nur wenn man einander auf Elternebene friedlich begegnen könne, gelinge dies. Wenn Eltern oder Kinder aber einen Loyalitätskonflikt stemmen müssen, sei das sehr anstrengend für alle. Im Grunde gebe es sehr vieles zu beachten, wenn eine Patchworkfamilie wirklich funktionieren soll, erklärt die Expertin.

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Den ganzen Bericht findest du im «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 20. Mai 2025. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung:

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe24