Fredi Lutz aus Galgenen kennt die glitzernde wie auch die dunkle Seite des Bankgeschäfts. In seinem Buch «Bankiers, Bankster und andere Begegnungen» erzählt der erfahrene Devisenhändler und Vermögensberater aus einem halben Jahrhundert Finanzwelt – mit scharfem Blick, feinem Humor und viel Fachwissen. Er nimmt den Leser mit in eine Zeit, in der Vertrauen, Diskretion und persönliches Risiko noch zum Bankhandwerk gehörten – und kontrastiert sie mit einer Gegenwart, in der Boni oft mehr zählen als der Kunde.
Ob als Händler in Panama, Berater am Zürichsee oderBeobachter der Credit-Suisse-Implosion: Lutz spart nicht mit Kritik am Wandel des Finanzsystems. Besonders deutlich verurteilt er die falschen Anreizsysteme, die zur Selbstbedienungsmentalität führten und letztlich das Vertrauen vieler Kunden zerstört haben. «Bankster betrachten ihren Arbeitsplatz als Selbstbedienungsladen», schreibt er pointiert – und spricht damit aus, was viele nur denken.
Doch sein Buch ist mehr als eine Abrechnung: Es ist eine Sammlung von Anekdoten, Einschätzungen und Ratschlägen eines Mannes, der nie aufgehört hat, die Welt der Finanzen mit klarem Blick zu betrachten. Wer wissen möchte, wie sich das Bankwesen seit den 1970er-Jahren verändert hat, welche Rolle Pfäffikon in der Hedgefonds-Welt spielt und warum Disziplin auf den Finanzmärkten überlebenswichtig ist, findet in Lutz’ Werk viel Stoff zum Nachdenken.