Von Montag bis Freitag, oft geplant, manchmal eingeleitet – so sieht die Geburt eines Kindes in der Schweiz immer häufiger aus. Besonders in der Deutschschweiz entscheiden sich immer mehr Frauen für einen Kaiserschnitt. Im Jahr 2023 wurde jedes dritte Kind so zur Welt gebracht, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt.
Deutschschweiz schneidet häufiger
Ein Blick auf die Karte zeigt klare regionale Unterschiede. Die höchsten Kaiserschnittraten verzeichnen die Kantone Schaffhausen (41 %) sowie Zürich und Zug (je 40 %). In der Westschweiz hingegen wird deutlich seltener geschnitten, so sank etwa im Kanton Waadt der Anteil innerhalb von zehn Jahren um 6,1 Prozentpunkte auf 27 %. In Genf liegt er bei 29 %.
Dafür setzen die Westschweizer Kantone sowie das Tessin stärker auf künstliche Geburtseinleitungen. Spitzenreiter ist hier Genf, wo bei der Hälfte aller Entbindungen die Wehen künstlich ausgelöst wurden. In der Zentralschweiz und in Graubünden bleibt dieser Anteil mit unter 22 % deutlich niedriger.
Geburt nach Plan
Dass Geburtstermine heute oft planbar sind, zeigt auch ein anderer Trend. In den Spitälern wird werktags deutlich häufiger geboren als am Wochenende. Durchschnittlich kamen unter der Woche 237 Kinder pro Tag zur Welt, am Wochenende nur 181. Besonders beliebt ist der Freitag, vermutlich auch wegen geplanter Kaiserschnitte und Einleitungen.
Medizinische Trends im Wandel
Die Hälfte aller Geburten 2023 erfolgte unter Periduralanästhesie (PDA), einem schmerzlindernden Eingriff im unteren Rücken. Besonders häufig kommt sie bei Geburtseinleitungen zum Einsatz. Bei spontanen natürlichen Geburten liegt der PDA-Anteil bei 43 %.
Der Anteil an Dammschnitten ist in den letzten zehn Jahren stark gesunken – nur noch bei neun von zehn vaginalen Geburten kam diese Methode zum Einsatz. Gleichzeitig stieg der Anteil leichter Dammrisse auf 56 %, schwere Dammrisse blieben selten (unter 3 %).
(Quelle: Keystone-SDA)