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Schweiz/Ausland
08.05.2025
09.05.2025 12:57 Uhr

Habemus papam – US-Kardinal ist neuer Papst

Der neue Papst ist gewählt: Er nennt sich Leo XIV.
Der neue Papst ist gewählt: Er nennt sich Leo XIV. Bild: Screenshot
Weisser Rauch über dem Vatikan kündet es: Die Wahl des neuen Papstes ist erfolgt.

Der neue Papst ist gewählt. Das Konklave begann gestern Mittwoch und war am Donnerstag kurz nach 18 Uhr bereits fertig. Von den derzeit 252 Kardinälen durften 133 abstimmen (wahlberechtigt 135, krankheitsbedingt abgesagt haben zwei).

Robert Francis Prevost ist neuer Papst

Der US-Kardinal Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Er wird Papst Leo XIV. heissen. Das hat Kardinal Dominique Mamberti auf dem Balkon des Petersplatzes verkündet.

Der Nachfolger von Franziskus ist nach nur vier Wahlgängen gewählt worden. Das hat in jüngster Zeit nur Benedikt XVI. geschafft. «Das ist schon erstaunlich», kommentiert Religionsexperte Norbert Bischofberger in der Live-Übertragung auf SRF. 

Robert Francis Prevost ist das 267. Oberhaupt der katholischen Kirche.

Der weisse Rauch über dem Vatikan kündete die erfolgte Wahl. Bild: Vaican Media

Zahn: «Es ist eine Überraschung»

«Das ist eine Überraschung», kommentiert der ehemalige SRF-Italien-Korrspeondent Philipp Zahn. «Er wurde nicht als einer der grossen Kandidaten gehandelt.»

Er komme aus dem Orden der Augustiner und habe in Peru gearbeitet, ergänzt Religionsexperte Norbert Bischofberger. Bis zum Jahr 2022 hat der 69-Jährige ein Bistum in Peru geleitet.

Die Antrittsrede des neuen Papstes

«Der Friede sei mit euch allen» – so eröffnet der neue Papst Leo XIV. seine Rede. «Ich wünsche, dass dieser Gruss des Friedens überall ankommt – auf dem ganzen Globus. Friede sei mit euch.»

«Dies ist ein Frieden, ein unbewaffneter Frieden, den ich hier aussenden möchte. Auch in der Tradition meines Vorgängers Papst Franziskus. Ebenso wie schon Franziskus am Ostersonntag die Menschen gesegnet hat, so möchte auch ich heute alle segnen.

Gehen wir weiter Hand in Hand, gemeinsam diesen Weg. Denn die Menschheit braucht die Erleuchtung, sie braucht die Vorsehung Gottes. Wir müssen uns vereinen zu einem gemeinsamen Volk. An diese Worte, die auch Papst Franziskus gesagt hat, an diese Worte möchte ich mich erinnern.

Und ich bedanke mich bei meinen Mitbrüdern, bei den Kardinälen, die mich gewählt haben und ihr Vertrauen in mich gesetzt haben.»

Und auf Spanisch begrüsst er besonders seine Freunde aus Peru, die auf dem Petersplatz sind. «Wir wollen allen hier in Rom und in der Welt weiterhin eine synodale Kirche sein, eine Kirche des Dialogs und der Gemeinsamkeit.»

«Prevost gilt als pragmatischer Mann»

Mit einem Amerikaner als neuem Papst hätten die wenigsten gerechnet, schreibt die Kommunikationsverantwortliche des Bistums Chur, Nicole Büchel, auf der Webseite des Bistums. «Prevost sei denn auch der einzig wählbare Amerikaner im Kollegium gewesen, munkeln Vaticanisti.» Sie spielten damit darauf an, dass der Kardinal in Rom bereits heimisch sei und als Kosmopolit gelte. Prevost ist in einer internationalen Familie mit Wurzeln in Europa aufgewachsen.

«Als Mitglied des Augustinerordens kennt er einen wesentlichen Pfeiler der katholischen Lebenswelten bestens», so Büchel. Prevost leitet in der Kurie das Dikasterium für die Bischöfe. Er kenne ihre Sorgen und Nöte und bekleidete damit einen wichtigen Posten in der Kurie in Rom. Büchel: «Robert Francis Prevost gilt als pragmatischer Mann der Mitte und als Vermittler zwischen den Welten des Katholizismus.»

Klosterbrüder sind efreut

Im Folgenden die Stellungnahme des Klosters Einsiedeln zur Papstwahl:

Freude über den neuen Heiligen Vater Papst Leo XIV.

Zusammen mit der ganzen katholischen Kirche weltweit freuen wir uns über unseren neuen Heiligen Vater Papst Leo XIV. und wünschen ihm für seine herausfordernde Aufgabe viel Mut, Geduld und Kraft - und natürlich Gottes Segen. Gerne begleiten wir ihn mit unserem Gebet.

Beeindruckt haben uns seine Worte, die eine Botschaft des Friedens waren - passend zum heutigen achtzigsten Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. Seinem Amt als Pontifex - als Brückenbauer - entsprechend sprach er von Dialog, wofür auch sein bischöflicher Wahlspruch “nos multi in illo uno unum” steht („in diesem einen (Christus) sind wir vielen eins“). Auch wir Einsiedler Mönche wollen unseren Beitrag zu diesem grossen Werk leisten, Brücken zu bauen und für alle da zu sein.

Gebürtig aus Chicago kennt Leo XIV. möglicherweise Marmion Abbey in Aurora/Illinois, unweit seiner Heimatstadt, eine Gründung unseres Tochterklosters St. Meinrad in Indiana. Wir würden uns freuen, ihm diese Frage als Besucher unseres Wallfahrtsortes persönlich zu stellen. Jedenfalls sei er herzlich bei uns willkommen.

March24 & Höfe24