Scheinbar hilflos sitzen im Frühling kleine Vogelküken am Boden und berühren die Herzen so mancher Tierfreunde, die von Mitleid übermannt den Piepmatz kurzerhand einsammeln und in eine Vogelpflegestation bringen.
Doch nicht immer freuen sich diese über die vermeintlich gute Tat, denn ein Grossteil der eingelieferten Patienten hätte gar keine Hilfe benötigt.
«So erstaunlich es klingen mag: Manchmal ist es gerade diese menschliche Hilfe, die ein gesundes Vogelkind zum Pflegefall werden lässt.» erklärt Esther Geisser, Präsidentin und Gründerin der Tierschutzorganisation NetAP.
Schule des Lebens
Sind die Kleinen flügge, müssen sie nicht nur das Fliegen und die Suche nach Nahrung erlernen, sondern auch die Gefahren des Vogellebens ausserhalb des Nestes kennenlernen.
Unter den wachsamen Augen der Eltern hüpfen und flattern sie einige Tage am Boden und auf Ästen rum und durchlaufen so die Schule des Lebens.
Verhalten sich die Küken ruhig, sind die Eltern wohl auf Futtersuche; weit weg sind sie allerdings kaum. Diese Vögel benötigen keine menschliche Fürsorge.