Normalerweise informieren Behörden mittels Informationsveranstaltungen über Projekte, die in Zukunft in Angriff genommen werden. Nicht so in Sachen Asyl-Durchgangszentrum im Patreshaus in Nuolen. Per 1. Februar ging dieses Zentrum offiziell in Betrieb. Am Mittwochabend erst lud das Amt für Migration zusammen mit der Caritas, die im Auftrag des Kantons die Asylbewerberinnen und Asylbewerber betreut, die Anwohner zur Infoveranstaltung ein.
Mittels Handzettel mobilisiert
Angeschrieben wurden nur die direkten Anwohner. Auf Initiative von Privaten wurde mittels Handzettel der Kreis erweitert, so dass schliesslich rund 150 Personen kamen. Statt des kleinen Aufenthaltsraums im Patreshaus musste kurzfristig auf die Aula der Kantonsschule ausgewichen werden.
Verantwortliche glänzen durch Abwesenheit
Zwar erhielten die Anwesenden einen theoretischen Einblick in den Betrieb des Zentrums, ihre Sorgen und Ängste konnten die Vertreter des Kantons und Caritas den Nuolerinnen und Nuolern jedoch nicht nehmen. Im Gegenteil: Die Fronten verhärteten sich. Nicht zuletzt deshalb, weil die politisch Verantwortlichen durch Abwesenheit glänzten, was mehrfach bemängelt wurde. Das Fazit eines Nuolers nach der Veranstaltung: «Sie haben hier und heute ihr Programm abgespult und uns kein bisschen Sicherheit vermittelt. Das letzte Quäntchen Vertrauen ist auch noch verloren gegangen.»