Seit Mitte April ist die 5G-Antenne von Swisscom in Bäch in Betrieb (wir berichteten) – so auch an 101 anderen Standorten in der Schweiz. Vorerst senden diese aber noch auf 4G+-Frequenzen. Sobald die Genehmigung des Bundes vorliegt, wird der Schalter umgelegt. Die Swisscom plant, bis Ende Jahr 90 Prozent der Schweiz mit 5G abgedeckt zu haben.
In Innerthal ist zum jetzigen Zeitpunkt keine 5G-Antenne geplant. Geht es nach der Innerthalerin Claudia Kälin, wird es auch nie so weit kommen.
«Ich spüre die Strahlung»
Vor rund drei Wochen hat die Hausfrau und Alpwirtin eine Unterschriftenaktion gestartet, um sich gegen 5G zu wehren. «Wir wollen ein Zeichen setzen», erklärt sie den Zweck der Aktion, der sich mittlerweile rund 80 Personen mit ihrer Unterschrift angeschlossen haben. «Es kann niemand garantieren, dass die Strahlung nicht gefährlich ist, das ist bis heute nicht erwiesen», argumentiert Kälin gegen die 5G-Antennen. «Es gibt schon viel zu viele Antennen, es braucht nicht noch mehr, vor allem nicht hier in Innerthal.» Aktuell befinden sich zwei 4G-Antennen in Innerthal, eine im unteren und eine im oberen Heuboden (siehe Karte). Kälin selber spüre die Strahlung, die von diesen Antennen ausgehe, weshalb sie ihr Angst machten.«Ich bin dagegen, dass immer mehr Antennen mit noch stärkerer Strahlung gebaut werden. Es braucht sie nicht.» Auch Sommaruga kriegt Brief
Hundert Unterschriften sind das Ziel von Claudia Kälin, die von ihrer Tochter unterstützt wird. Unterschreiben dürfen nicht nur Innerthaler Einwohnerinnen und Einwohner, sondern auch Gäste. Hat sie genug Unterschriften zusammen, wird Kälin diese bei der Gemeinde und beim Umweltdepartement des Kantons Schwyz deponieren. Kontaktieren will sie auch Simonetta Sommaruga als Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), das Bundesamt für Kommunikation (BA-KOM) und die Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Salt.
Kälin hofft, dadurch den Stein ins Rollen zu bringen: «Für mich war wichtig, etwas zu unternehmen, den Verantwortlichen aufzuzeigen, dass nicht alle gleich denken, und der Gier der grossen Konzerne Grenzen zu setzen.» Selbst wenn ihr Anliegen bei Gemeinde und Kanton Gehör findet, reicht das aber noch nicht. Am Schluss liegt die Entscheidung beim Bund.