Der Beschluss wurde in Anbetracht der ungewissen Entwicklung der Corona-Pandemie und des damit verbundenen finanziellen Risikos für die Welttheatergesellschaft gefasst. «Bei der Beurteilung der Situation hatte die Sicherheit der Mitwirkenden und des Publikums oberste Priorität», heisst es in der Medienmitteilung. «Als wir das Sicherheitskonzept erarbeiteten, wurde uns bewusst, wie weitreichend die Folgen dieser Massnahmen sind. Bereits die Verschiebung auf 2021 verursachte einen Mehraufwand bzw. einen Verlust von rund 750'000 Franken. Wegen der jetzt beschlossenen Verschiebung um drei weitere Jahre dürfte der Fehlbetrag noch beträchtlich höher ausfallen.»
Ausgebremst nach gelungenem Start
Die Vorbereitungen für die Spielperiode 2020 waren weit fortgeschritten. Eine äusserst engagierte Künstlerische Leitung hatte es verstanden, ein Konzept zu entwickeln, das vom Spielvolk sehr positiv aufgenommen wurde. Die Proben liefen optimal, die Mitwirkenden waren begeistert. Dann kam das Unerwartete in Form eines Virus. Auf einen Schlag war der Start der Aufführungen mit der Premiere am 17. Juni in Frage gestellt. Die neue Situation zwang den Vorstand der Welttheatergesellschaft zum Handeln.
Hoffungsvoller Neubeginn
Nach den Sommerferien wurden die Vorbereitungen für die Spielperiode 2021 wieder aufgenommen. Mitte August hat der Bund die Einschränkungen in Bezug auf die Besucherzahlen gelockert, so dass ab Oktober wieder Veranstaltungen mit mehr als 1'000 Besuchern möglich werden. Was ist dann das Problem? «Die Situation rund um die Pandemie verändert sich aber fast täglich. Als wir uns zur Verschiebung um ein Jahr entschlossen, sind wir nicht davon ausgegangen, dass die Phase der Unsicherheit so lange andauern würde.»
Unsicher ist man sich vor allem, ob auf genügend Mitwirkende für 2021 gezählt werden kann. «Nach Abwägen aller Faktoren und Risiken gab es für uns leider keine andere Möglichkeit als die nochmalige Verschiebung.»
Jubiläumsjahr 2024
2024 werden es 100 Jahre her sein, seit «Das grosse Welttheater» von Pedro Calderón de la Barca zum ersten Mal auf dem Einsiedler Klosterplatz aufgeführt wurde. «Im Jubiläumsjahr möchten wir der hundertjährigen Tradition eine Zukunft geben», so die Organisatoren.