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Region
30.09.2020
06.05.2022 15:34 Uhr

Task Force kämpft um Weihnachtsmarkt

Im letzten Jahr strömten 80 000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa an den Weihnachtsmarkt nach Einsiedeln. (Bild: EA)
Im letzten Jahr strömten 80 000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa an den Weihnachtsmarkt nach Einsiedeln. (Bild: EA) Bild: Einsiedler Anzeiger
Der Bezirk Einsiedeln hat das Covid-19-Schutzkonzept für den Weihnachtsmarkt abgelehnt. Nun spannen Detaillistenverein, Weihnachtsmarkt-OK, Einsiedler Tourismus und EYZ zusammen, um den Weihnachtsmarkt doch noch stattfinden lassen.

Vom 27. November bis zum 6. Dezember sollte der weit über die Region hinaus bekannte Einsiedler Weihnachtsmarkt über die Bühne gehen. Daran knüpften die Organisatoren grosse Hoffnungen – nicht zuletzt, um der von Corona gebeutelten heimischen Wirtschaft noch einige Umsätze zu bescheren.

Gegenverkehr und Stockungen

Doch der Bezirk Einsiedeln befürchtet in einem zweiseitigen Brief an das Weihnachtsmarkt-OK, dass infolge der zu erwartenden Masse von Menschen «Einsiedeln zum Covid-19-Hotspot» werden könnte. «Im letzten Jahr strömten 80'000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa an den Weihnachtsmarkt nach Einsiedeln. Was sehr erfreulich war, ist in der aktuellen Situation ein Handicap», heisst es in der Stellungnahme des Bezirks. 

Von der Grösse her sei der Weihnachtsmarkt auch nicht mit anderen, genehmigten Märkten auf der Hauptstrasse (Verena, Gallus und Martini) vergleichbar. Weiter überzeugt den Bezirk das vorgelegte Covid-19-Konzept nicht. Dabei geht es um die Frage, wie die Zulassungsbeschränkung von Besuchern geregelt wird, wenn sich plötzlich zu viele Personen auf dem Weihnachtsmarkt tummeln. Es werden Stockungen und «Gegenverkehr» von Personen befürchtet.

Hat eine «Task-Force» die Lösung?

Doch der Bezirk weiss auch um die volkswirtschaftliche Bedeutung. Deshalb schlägt er den Organisatoren -Alternativen vor. Etwa eine «Light-Fassung» des Weihnachtsmarkts, der nur auf dem Klosterplatz stattfinden würde – allerdings nur mit einem überzeugenden Schutzkonzept. 

Dieser Ball wurde aufgenommen: Das Weihnachtsmarkt-OK hat eine «Task Force» gebildet, um den Weihnachtsmarkt zu retten. Die Organisatoren wollen alle Hebel in Bewegung setzen, damit der Einsiedler Weihnachtsmarkt doch noch stattfinden kann. «Der Detaillistenverein und das OK-Weihnachtsmarkt nehmen diesen Brief zur Kenntnis und vor allem auch ernst», versichert Dominik Hug, Verwaltungsratspräsident der EYZ.

Wiedererwägungsgesuch

Die «Task Force» will noch diese Woche ein Wiedererwägungsgesuch beim Bezirk einreichen. Das bestehende Covid-19-Schutzkonzept sei gegenüber den Hinweisen des Bezirks reflektiert worden und mehrere Ideen entwickelt und aufgelistet, wie das Schutzkonzept erweitert und umgesetzt werden kann.

Hier könnte helfen, dass «Märkte» nach Covid-Verordnung nicht als Veranstaltungen – im Gegensatz zu Chilbi und Viehausstellung – gelten würden und zudem ab 1. Oktober das Verbot von Grossveranstaltungen aufgehoben worden sei. Ob dabei unter anderem eine Maskenpflicht für die Besucher gelten würde, und ob Personenzählgeräte an den Eingängen installiert würden, ist noch nicht bekannt.

Die «Task Force» ist optimistisch: «Mit dem Detaillistenverein, dem OK Weihachtsmarkt, dem Bezirk Einsiedeln, Einsiedeln Tourismus und der EYZ besteht Aussicht auf eine einvernehmliche Lösung – und somit auf eine Durchführungsbewilligung.» Dies sei in vielen anderen Orten auch gelungen, in Zürich würde die Mehrheit der Märkte stattfinden. 

Wolfgang Holz, Einsiedler Anzeiger