Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Region
29.11.2024
29.11.2024 13:59 Uhr

Fachkräftemangel in Gesundheit und Industrie

Auf Platz zwei der am meisten gesuchten Fachkräfte sind Industrieberufe.
Auf Platz zwei der am meisten gesuchten Fachkräfte sind Industrieberufe. Bild: unsplash.ch
Der neueste Fachkräftemangel Index Schweiz 2024 liegt vor. Es zeichnet sich eine Trendwende ab, aber nicht überall gleich verheissungsvoll.

In den letzten zwei Jahren sorgte der Aufholeffekt der Corona-Pandemie dafür, dass der Fachkräftemangel Index 2023 einen Höchststand erreichte: Im Jahr 2023 nahm der Index noch um 24 Prozent zu. Im laufenden Jahr nun verzeichnet der Index eine Abnahme um -18 Prozent und nähert sich damit dem Niveau von 2022 an. 

Dieser Rückgang spiegelt sich in beiden Hauptkomponenten des Fachkräftemangel Indexes wider: Zum einen wurden in diesem Jahr 7 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben, wie der Rückgang des Job Indexes zeigt. Zum anderen stieg die Arbeitslosenquote von 2 auf 2,4 Prozent an. «Die konjunkturelle Abkühlung hat in diesem Jahr spürbare Auswirkungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt. Dennoch bleibt dieser robust: Es gibt weiterhin mehr offene Stellen als vor der Pandemie, und die Arbeitslosenquote verharrt trotz eines leichten Anstiegs historisch betrachtet auf einem niedrigen Niveau», sagt Marcel Keller, Country President Adecco Gruppe Schweiz.

Der Fachkräftemangel bleibe ein Problem, mit dem Unternehmen auch in Zukunft konfrontiert sein würden.

«Um dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten, müssen Unternehmen vermehrt in ihre Mitarbeitenden investieren und gezielte Um- und Weiterbildungsmassnahmen anbieten.»
Marcel Keller, Country President Adecco Gruppe Schweiz

Gesundheitspezialisten weiterhin an der Spitze 

Nachdem der Fachkräftemangel Index in der Zentralschweiz (Kantone ZG, SZ, UR, NW, OW, LU) im Vorjahr einen rekordhohen Wert erreichte, ist er dieses Jahr um 22 Prozent gesunken. Der Rückgang ist ähnlich wie in anderen Grossregionen auf eine höhere Zahl von Stellensuchenden wie auch auf eine geringere Anzahl offener Stellen zurückzuführen. Gleichwohl bleibt der Index für die Zentralschweiz über seinem langfristigen Durchschnitt. 

An der Spitze der Berufsgruppen mit Fachkräftemangel in der Zentralschweiz stehen nach wie vor die Spezialisten in Gesundheitsberufen. Auch die an zweiter Stelle platzierten Polymechaniker, Produktionsmechaniker, Maschinenmechaniker und -schlosser (z. B. Polymechaniker, Produktionsmechaniker oder Fahrradmechaniker) verzeichnen einen erheblichen Fachkräftemangel. Neu auf dem dritten Platz sind Elektriker und Elektroniker.

Pflegende auf einer Intensivstation kümmern sich um Covid-Patienten. Bild: Keystone

Zum Index 2024: Methodische Aktualisierungen 

Die Methodik des Fachkräftemangel Indexes wurde für die Publikation 2024 aktualisiert. Der Fachkräftemangel Index der Berufsgruppen wird nicht mehr mit der Grösse des Berufsfelds gewichtet. Der ungewichtete Index bildet dadurch die Stärke bzw. Intensität und nicht mehr die Grösse bzw. das Ausmass des Fachkräftemangels einer Berufsgruppe ab. Der Fokus auf die Stärke des Fachkräftemangels ermöglicht es, zu erkennen, in welchen Berufsgruppen der Mangel am akutesten ist und wo die grössten Rekrutierungsschwierigkeiten vorliegen. Diese Aktualisierung führt dazu, dass die Rankings aus den vergangenen Publikationen nicht mehr mit dem diesjährigen Ranking vergleichbar sind. 

Ebenfalls revidiert wurde die Definition von Fachkräftemangel und Fachkräfteüberangebot. Neu werden alle Berufsgruppen, die mehr Vakanzen als Stellensuchende aufweisen, als Berufsgruppen mit einem Fachkräftemangel definiert. Berufsgruppen, in denen die Anzahl der Stellensuchenden grösser ist als die Anzahl offener Jobs, weisen hingegen ein Fachkräfteüberangebot auf. Diejenigen Berufsgruppen, in denen sich die Anzahl der Vakanzen und der Stellensuchenden ausgleichen, gelten als im Gleichgewicht befindlich. 

PD / March24 & Höfe24