Kennen Sie HIV/Aids? Wahrscheinlich wissen Sie, dass es eine sexuell übertragbare Infektion ist und dass sie tödlich enden kann. Und wie kann HIV übertragen werden? Sie denken jetzt wohl an Sex ohne Kondom. Und wie ist es beim Küssen, bei einer Hautverletzung, bei einem Mückenstich? Werden Sie jetzt unsicher? Dann geht es Ihnen wie den meisten: man weiss es nicht genau und verhält sich lieber mal zu vorsichtig. Denn die Angst vor Aids sitzt tief. Die Bilder Aids-kranker Menschen und die «Stop Aids» -Kampagne des Bunds waren effektive und nachhaltige Warnungen vor der Infektion.
Unwissen führt zu Ausgrenzung
Dieses Unwissen führt aber zum grössten Problem der Menschen, die mit einer HIV-Infektion leben: sie müssen befürchten, ausgegrenzt und diskriminiert zu werden, da die Angst herrscht, sich bei ihnen anstecken zu können. Daher verschweigen und verheimlichen sie ihre Infektion, was eine grosse psychische Belastung darstellt. In sozialen Medien wird ihnen sogar mit Hass begegnet.
Mit Behandlung: normale Lebenserwartung und keine Übertragung mehr
Dabei hat sich die Situation durch die moderne HIV-Therapie grundlegend geändert: in der Schweiz wissen über 90% der Menschen mit HIV von ihrer Infektion und gegen 100% von diesen sind in medizinischer Behandlung. Alle von ihnen können die Krankheit nicht mehr übertragen.
Daher ist die Botschaft des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember wichtig: Menschen mit HIV in Behandlung übertragen das Virus nicht! Sie können in fast allen Bereichen ein normales Leben mit normaler Lebenserwartung führen. Und der wichtigste Schutz vor einer Infektion bleibt das Kondom, wenn man den HIV-Status der Person, mit der man Sex hat, nicht kennt.