Es schien so einfach zu sein. Nachdem das Casino Pfäffikon den Umzug in seinen neuen Standort in der Halten ob Pfäffikon wegen ständiger Einsprachen mehrfach verschieben musste, kehrte man eben einfach wieder ins Mutterhaus im Seedamm Plaza in Pfäffikon zurück. Was mit dem seit zweieinhalb Jahren blockierten Rohbau in der Halten passieren sollte, werde später entschieden, hiess es im vergangenen Sommer, als dieser Coup mit dem kompletten Richtungswechsel publik wurde (wir berichteten).
Betreibung über 11 Millionen
So einfach lässt sich Marcel Sager von Sager+Partner – Architektur und Immobilien GmbH in Bäch nicht abspeisen. Er ist der Bauherr des verwaisten 34-Millionen-Bauwerks in der Halten und pocht auf den notariell beurkundeten Kaufvertrag, ebenso auf den Auftrag für den Ausbau des Casinos. Weil er damals schon den negativen Bescheid aus den Medien erfahren habe und seither ständig vertröstet werde, geht er mit einer gesalzenen Rechnung in die Gegenoffensive: Er betreibt Swiss Casinos auf über 11 Millionen und fügt an, dass selbst darin bei Weitem noch nicht alles beinhaltet sei. Denn die Architektur des Baus sei komplett aufs Casino ausgerichtet, eine Nutzungsänderung unmöglich.
Allenfalls gar Konkurrenz-Casino
Mehr noch: Marcel Sager hat eine Aufsichtsbeschwerde bei der Eidgenössischen Spielbankenkommission eingereicht. Das Casino Pfäffikon habe nämlich seine neue Konzession vor genau einem Jahr für den Standort Halten erhalten. Sager geht noch einen Schritt weiter, denn als Perspektive für den verwaisten Rohbau sieht er nur zwei Möglichkeiten: Abbruch – oder gleich eine eigene Casino-Konzession beantragen. Es ist also definitiv vorbei mit harmlosem Säbelgerassel. Das bedeutet einen Frontalangriff auf das Swiss Casino und seinen Standort im Seedamm Plaza. Es heisst also noch längst nicht «Game over». Im Gegenteil mischt Marcel Sager mit seiner Gegenoffensive die Karten gerade neu.