Irgendwas zu «mechen» hat Max Schilling alias Hafechran-Max bekanntlich immer. Manchmal bastelt – falls man dieses Kunsthandwerk so nennen darf – der 73-jährige Wangner nur für sich, öfters stellt er sein Schaffen in der Öffentlichkeit aus. Dies sieht man dem «Café zum Hafechran» samt Umgebung eingangs Wangen auch an. Im Café soll alles an Hamburg erinnern, im Garten fühlt man sich wie in einem Hafen. So ziert neuerdings der Anker des Schiffs «Stadt Bern» samt Kette und Aufzugskurbel den Eingang. Natürlich bestehen alle Teile – wie es sich für den ehemaligen Maschinen-fabrikanten gehört – aus Metall, am besten schwer und rostig.
Am Polarkreis fündig geworden
Ein Hingucker befindet sich aber seit dem Wochenende in der erweiterten Gartenrabatte. Es ist ein veritabler Brunnen aus Eisen. «20Titanic20» nennt ihn Schilling. Denn der Wasserspeier ragt aus einem Schiffspropeller. Nein, nicht von der Titanic, winkt Hafechran-Max ab, sondern von einem norwegischen Frachtschiff.
Entdeckt hat Schilling das Prachtstück am Polarkreis auf einem Landausflug, den er letzte Weihnachten auf einer Hurtigruten-Reise auf einem Postschiff von Bergen nach Kirkenes unternahm. Zweieinhalb Monate, viel Geduld, eine enorme Organisation und auch etwas Geld brauchte es, um den 200-Kilo-Brocken in die Schweiz zu holen. 900 Franken habe er für die übermalte Schiffsschraube bezahlt, etwa gleich viel für den Transport, erzählt der Tüftler. Der damalige Besitzer habe eben geglaubt, es handle sich um Eisen. Doch Schilling entdeckte bald, dass es Bronze sein muss. Beim heutigen Kilopreis würde alleine das Material 2500 Franken einbringen, erklärt Hafechran-Max schmunzelnd.
Auf dem Hafe-Chran-Max-Platz
Speziell an diesem Schiffspropeller ist übrigens auch, dass er nicht wie üblich drei, sondern vier Blätter aufweist.Nun erfreut der «20Titanic20»-Brunnen Kunden und Passanten mit seinem Wasserspiel. Und zwar auf dem Hafe-Chran-Max-Platz, denn diesen Namen hat Max Schilling seiner mit viel schwerem Metall ausgestatteten Gartenwirtschaft selber gegeben – und damit den ersten angeschriebenen Platz in Wangen geschaffen.
Dass Hafechran-Max längst wieder an weiteren spektakulären Projekten werkelt, erstaunt wohl niemanden. Spätestens auf Weihnachten hin – richtig, so lange dauert das gar nicht mehr – verspricht er die Fertigstellung einer riesigen Krippe.