Etwas länger arbeiten, noch schnell etwas einkaufen und dann heimfahren. Doch halt: Es dunkelt ja schon ein. Man ist spät dran, möchte heim zu den Liebsten, also hart an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beschleunigen – und so geht es dann heimwärts. Beim Fussgängerstreifen scheint die Beleuchtung ausgefallen und die linke Frontscheibenkonsole versperrt in der Kurve die Sicht. Im letzten Moment wird die Fussgängerin sichtbar. Vollbremsung. Das entgegenkommende Auto hatte angehalten.
«Am falschen Ort gespart»
«Solche knapp ausgehenden Situationen gibt es immer wieder, auch im Fahrschulalltag», beobachtet Nadine Stäubli, Fahrlehrerin aus Einsiedeln. Sie ist viel in Ausserschwyz unterwegs und kennt darum neuralgische Strecken, die ihrer Ansicht nach schlecht beleuchtet sind. Auch vom Dimmen der Strassenbeleuchtung hält sie wenig. «Da wird am falschen Ort gespart», ist Stäubli überzeugt.
Helle Kleider und langsam fahren
Als Massnahme gegen «Beinahe-Unfälle» und Unfälle schlägt sie auf Fussgängerseite das Anpassen der Kleidung vor. Weg vom Schwarz, hin zu hellen, leuchtenden Farben. Zusätzlich seien Reflektoren für die Beine und Arme sowie Leuchtwesten zu empfehlen. Auf Fahrerseite verpflichte das Strassenverkehrsgesetz (SVG) zu angepasster Fahrweise an die Sichtverhältnisse. Ein Gespür für das Tempo entwickle sich erst mit den Jahren.