Für längere Zeit war die Zukunft des länglichen Mehrfamilienhauses in Nuolen ungewiss. Die Generalunternehmung Auconia Ingenieurbau GmbH aus dem Kanton Zug wurde mitten in der Bauzeit zahlungsunfähig, es kam zum Baustopp. Das war Anfang 2019.
Viele Akteure beteiligt
Anfänglich hatte dies zu einer Schockstarre bei den Stockwerkeigentümern geführt. Auf der Baustelle ging gar nichts mehr. Das Pochen auf Verantwortlichkeiten und Schuldzuweisungen halfen nicht weiter. Schliesslich waren alle Involvierten an einer
Lösung interessiert. Aber: «Neun Stockwerkeigentümer verlangten die Fertigstellung, Handwerker pochten auf ihr Pfandrecht, Planer mussten sich damit befassen, leer auszugehen, viele Anwälte waren beauftragt worden», fasst René Knobel zusammen. «Die rechtliche Lage war kompliziert, aber wir konnten es lösen.» Knobel leitet nun zusammen mit Bauleiter Carlo Blarer und den Baufachleuten Edgar Morger und Markus Sennhauser die Fertigstellung des Wohnbaus.
Kosten sind überschaubar, trotz allem
Im Verlauf des Frühlings konnten Lösungen gefunden werden. Aufgaben wurden entflochten, Zuständigkeiten definiert. Dominik Schiesser kam als Eigentümer die Aufgabe zu, die Bauherren zu vertreten. Diese müssen nun tiefer in die Tasche greifen: «Die Kosten für die Wohnungen verteuern sich um 15 bis 20 Prozent», erklärt Baumanager René Knobel. «Davon ausgenommen sind die Anwaltskosten. Diese muss jeder Eigentümer selber tragen.» Tendenziell seien die Wohnungen eher günstig in den Verkauf gekommen, fügt Dominik Schiesser an. Und die baulichen Umgebungsarbeiten seien von Beginn an zu tief kalkuliert gewesen, so Knobel.
Bei der Ausschreibung der Handwerksarbeiten habe man bewährte Leute (wieder) berücksichtigt, zurzeit sind mehrere Firmen an der Fertigstellung des Objekts. Am und im Haus ist der Fortschritt ersichtlich. Die Fassade ist fertiggestellt, das Baugerüst entfernt, Malerarbeiten weitgehend abgeschlossen. Eine Wohnung wird noch nicht ausgebaut. In den anderen sollen demnächst Böden verlegt, bald Bäder und Küchen geliefert werden. Die Wohnungsübergaben sollen Anfang Dezember erfolgen. «Weihnachten können die Besitzer in der neuen Wohnung feiern», so René Knobel.
Weniger Baurechtszins?
Somit hat die Lage auch für die Baurechtsgeberin Korporation Hofleute zu Pfäffikon eine gute Wende genommen. Ob die Baurechtszinsen nun tatsächlich etwas geringer ausfallen werden? Es werde noch verhandelt, sagt Dominik Schiesser.