Im Nahen Osten wird an vielen Fronten gekämpft: in Libanon, Iran, Jemen und anderen Nachbarstaten. Der Krieg hat sich unerwartet stark ausgeweitet. Die USA und auch Grossbritannien unterstützen Israel mit Waffen, die Russen und Chinesen beliefern die Araber mit Kriegsmaterial. Auch beim Ukrainekrieg ist man weit entfernt von einem Frieden.
Hafenstreik: Erstmals seit 47 Jahren haben die amerikanischen Hafenarbeiter einen umfassenden Streik lanciert. An den grossen Häfen an der Ostküste der USA legte seit Dienstag kein Frachtschiff mehr an. Von Houston bis New York wurde die Arbeit niedergelegt. Ein zu langer Streik hat gravierende Folgen für Unternehmen, Konsumenten und vor allem die Lieferketten – nicht nur in den USA. Es ging um Lohnforderungen der Arbeiter. Zwar ist der Streik wieder beendet, aber die Folgen dürften noch einige Wochen andauern.
Starker US-Arbeitsmarkt: Die Arbeitsmarktdaten (September) sind mit 254'000 neuen Stellen deutlich stärker ausgefallen als erwartet (Prognose lag bei +150'000 Stellen; Vormonat war +142'000 Stellen, jetzt revidiert auf 159'000). Die Daten für Juli und August wurden ebenfalls insgesamt um 72'000 neue Stellen nach oben revidiert. Die US-Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 4.1 Prozent (Prognose war 4.3, im Vormonat 4.2 Prozent). Die Zahlen erklären auch das Zögern der Notenbank FED bezüglich Zinssenkungen.
Neue Strafzölle auf asiatischen (China) E-Autos durch die EU: Die Schweiz ist aber davon nicht betroffen.
CH-Inflation liegt auf dem tiefsten Stand seit Juli 2022, die Jahresteuerung in der Schweiz ist im September deutlich gesunken. Auch im Vergleich zum Vormonat sind die Preise tiefer. Die Inflation ist im September auf 0.8 Prozent von 1.1 Prozent im August gefallen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Inlandgüter sind dabei relativ teurer als vor einem Jahr (+2.0Prozent), während Importgüter (-2.7 Prozent) nach wie vor klar günstiger sind als vor einem Jahr.
Die Schweizer Hotellerie ist auf Erfolgskurs uns hat im August 2024 mehr Gäste beherbergt als im Vorjahr. Damit zählte die Branche so viele Logiernächte wie noch nie in einem Sommer. Im letzten Sommermonat wurden 4.8 Millionen Logiernächte gezählt. Das waren 3.6 Prozent mehr als im August 2023 gemäss Statistik.
Unternehmensnachrichten
Der Personalvermittler Adecco begibt über eine seiner Finanzierungsgesellschaften eine neue Anleihe über EUR 300 Mio. mit einer Laufzeit von acht Jahren bis 2032 und einem Zinscoupon von 3.4 Prozent pro Jahr.
Die Zurich-Versicherungsgruppe wird am 21. November das neue, während drei Jahren laufende Strategieprogramm präsentieren. Mit Blick auf den bald auslaufenden Dreijahresplan sieht sich der Konzern nach wie vor auf dem besten Weg, die darin gesetzten Ziele zu übertreffen. Die hohe Ausschüttung bei der Dividende soll beibehalten werden.
Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel und die Lego-Gruppe haben gemeinsam in einem Vorort von Melbourne ein neues Distributionszentrum eröffnet, das der Abwicklung der Bestellungen in Australien und Neuseeland dient.
LLB Schweiz lanciert eine Personaloffensive. Die vorwiegend im Firmen- und Kleinkundengeschäft tätige LLB Schweiz (früher Bank Linth) nutzt die Umwälzungen in der Schweizer Bankbranche aus und baut ihren Stamm an erfahrenen Kundenberaterinnen und -beratern gezielt aus. Neun neue Mitarbeitende ergänzen die Bereiche Firmenkunden und Private Banking.
Firmenchef und Grossaktionär Nick Hayek dementiert konkrete Pläne für einen Börsenrückzug – die Swatch-Aktien legten aber über 10 Prozent zu.
Wieder entdeckt: Die Aktie der Hörgeräteherstellers Sonova (früher Phonak) stieg diese Woche auf Rekordhoch, das heisst von CHF 303.80 Franken auf 316.20. Das ist der höchste Stand seit August 2022.
Aussichten
In Europa sind weitere Zinssenkungen zu erwarten. Der neue SNB-Präsident sowie auch sein Vorgänger Thomas Jordan haben eine weiterhin lockerere Geldpolitik versprochen, ebenso die EZB-Präsidentin Christine Lagarde. In den USA könnte das Vorgehen etwas länger dauern, dies aufgrund des starken Arbeitsmarktes. Tiefere Zinsen beeinflussen Hypotheken, Mieten und Sparkonten. Kreditnehmer und Aktionäre profitieren am meisten. Gespannt schauen alle auf die US-Präsidentschaftswahlen anfangs November. Alles bleibt noch offen. Im Moment werden aber mehr Wetten auf Kamala Harris gesetzt. Erste 9-Monatszahlen der Unternehmungen werden in wenigen Tagen publiziert. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten dürften die Märkte weiterhin zeitweise belasten.