Pascal Turin
Die Zeit der Doppelstockzüge bei der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) läuft langsam ab. Die neuen Fahrzeuge der S4 werden einer Metro ähneln. Die SZU beschafft 17 einstöckige S-Bahn-Triebzüge. Künftig werden also auf der Sihltalbahn (S4), wie schon auf der Uetlibergbahn (S10), nur noch einstöckige Zugskompositionen zum Einsatz kommen.
Die S‑Bahn-typischen Doppelstockzüge, die aktuell auf der Strecke vom Hauptbahnhof in den Sihlwald verkehren, haben nämlich einen Nachteil: Schon länger ist bekannt, dass diese für die meist kurzen Distanzen zwischen den Haltestellen auf dieser Strecke ungeeignet sind. Das Ein- und Aussteigen dauert wegen der Treppen und nicht wenige Passagiere bleiben stehen, weil es sich fast nicht lohnt, einen Platz zu suchen. Das verstopft den Eingangsbereich.
Ausserdem sind die acht primär doppelstöckigen Zugskompositionen nach teilweise über 30 Jahren am Ende ihrer Nutzungsdauer angelangt.
Kostenpunkt: 160 Millionen Franken
Den Zuschlag für den Auftrag hat gemäss der SZU der Schweizer Bahnbauer Stadler erhalten. Beschafft werden 17 dreiteilige Zugskompositionen mit einer Länge von jeweils zirka 63 Metern. «Das Vertragsvolumen beläuft sich auf rund 160 Millionen Franken», heisst es in der Mitteilung. Darüber hinaus umfasse der Vertrag Optionen zur Bestellung von bis zu zehn weiteren Fahrzeugen. Die Fahrzeuge verfügen jeweils über sechs Niederflureinstiege sowie 140 Sitz- und 265 Stehplätze.
Der Vertrag mit dem Hersteller Stadler wurde kürzlich am Hauptsitz der SZU in Zürich unterzeichnet. «Dieser Auftrag ist die grösste Rollmaterialbeschaffung in der Geschichte der SZU», lässt sich Andrea Felix, Verwaltungsratspräsidentin der SZU, in der Mitteilung zitieren. Die Beschaffung sei ein zentrales Element des umfassenden Modernisierungsprogramms «SZU_4.0» mit dem Ziel, das Angebot für die Kundinnen und Kunden qualitativ wie auch quantitativ auszubauen. «In den kommenden Jahren tätigt die SZU dafür gesamthaft Investitionen im Umfang von 800 Millionen Franken», so Felix.
Auch bei Stadler ist man laut Mitteilung offensichtlich zufrieden mit der Bestellung: «Wir freuen uns über diesen Auftrag und sind stolz, die neuen Fahrzeuge für die SZU produzieren zu dürfen», sagt Ansgar Brockmeyer, Divisionsleiter Verkauf & Marketing bei Stadler.
Läuft alles nach Plan, könnte der erste neue Zug ab Mai 2028 mit Passagieren auf den Schienen im Sihltal unterwegs sein. Anschliessend sollen regelmässige Auslieferungen erfolgen, bis ungefähr im Juli 2029 das letzte der total 17 Fahrzeuge in Betrieb genommen werden kann.