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Pfäffikon
18.09.2024
19.09.2024 08:50 Uhr

Höfner Firma im Visier der Behörden

Die Firma Markant hat ihren Sitz in Pfäffikon.
Die Firma Markant hat ihren Sitz in Pfäffikon. Bild: Keystone
Zusammen mit den Detailhändlern Manor, Landi, Volg, Spar und weiteren Unternehmen soll die Firma Markant aus Pfäffikon Lieferanten unter Druck gesetzt haben. Nun ermittelt die Wettbewerbskommission.

Die Firma Markant aus Pfäffikon stellt Gross- und Einzelhandelsunternehmen verschiedene Dienstleistungen zur Verfügung. Zwischen Lieferanten und Detailhändler ist die Firma eine Art Vermittler. So muss ein Lieferant Rechnungen für Ware nicht direkt an den Detailhändler schicken, sondern stellt diese an Markant, die auch die Zahlung veranlasst.

Die Abrechnung über Markant ist für die Detailhändler lukrativ: Sie sparen bei der Buchhaltung und bei administrativen Kosten.

Doch dieses Rechnungsverfahren steht nun im Fokus der Wettbewerbskommission (Weko), wie die «NZZ» berichtet. Denn die Firma aus Pfäffikon habe den Lieferanten stets weniger überwiesen als der eigentliche Rechnungsbetrag. Die Beträge hätten dabei je nach Lieferant variiert. Die Detailhändler wiederum erhielten einen Teil des abgezogenen Betrages durch Markant gutgeschrieben: verlockend für Detailhändler, zum Leid der Lieferanten.

Unter Druck gesetzt

Noch schlimmer: Lieferanten, die sich gegen dieses Vorgehen gewehrt hätten, seien systematisch unter Druck gesetzt worden. So seien die Lieferanten anhand eines abgestuften Katalogs von «Motivationsmassnahmen» diszipliniert worden, wie die «NZZ» weiter berichtet. Diese Massnahmen seien mit Markant und den Detailhändlern jeweils an Sitzungen besprochen worden.

Lieferanten seien mit einer freundlichen oder nicht so freundlichen Mail oder per Telefon kontaktiert worden. Es sei auch vorgekommen, dass die Detailhändler den Herstellern damit drohten, ihre Produkte aus den Regalen zu nehmen. 

Coop bringt das Fass zum Überlaufen

Lange nahmen die Lieferanten diese Umstände hin. Doch dann wollte Coop, für viele Lieferanten der grösste und wichtigste Kunde, auch über das Markant-System abrechnen. Zu viel des Guten: Im Jahr 2020 ging bei der Weko eine Anzeige ein, wie die «NZZ» berichtet. Später folgten Hausdurchsuchungen bei Markant und mehreren Detailhändlern. 

Markant sagt, dass die Weko seit 2010 über die Funktionsweise des Systems bescheid wüsste. Eine Kartellbusse drohe der Höfner Firma dennoch nicht, denn die Weko stuft das Unternehmen nur als Gehilfe ein. Markant dürfte das Ganze dennoch teuer zu stehen kommen.

Gemäss «NZZ» wird die Wettbewerbskommission voraussichtlich erst im Verlauf des nächsten Jahres eine Entscheidung fällen.

Redaktion March24 & Höfe24