Sie sind in Lachen aufgewachsen. Was sind Ihre Erinnerungen ans Dorf?
Wir waren vier Kinder, mein Vater war der «Schnider Fleischmä» und führte ein Kleidergeschäft an der Markstrasse. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke, dann spüre ich noch immer einen intensiven, direkten Zusammenhang zwischen dem damaligen Dorfleben und dem Bewusstsein, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Fischen am See, Mitglied einer «Bubenbande» zu sein, das beste Robinien-Holz für Pfeilbogen beim «Griensammler» des Spreitenbachs zu schneiden. Das sind unvergessliche und prägende Jugenderlebnisse.
War in Ihrer Studienzeit der Klimawandel schon ein Thema?
Der Klimawandel wurde damals noch als hypothetisches, weitgehend theoretisches Phänomen betrachtet. Ich war überzeugt, dass die Forschung ausreichend nachhaltige Alternativen im Köcher hatte.
Was war für Sie bisher das anschaulichste Beispiel, das den globalen Wandel aufzeigt?
Einsehen zu müssen, dass der Amazonas-Regenwald als «Grüne Lunge» unseres Planeten, welche Sauerstoff produziert und grosse Mengen CO2 absorbiert und somit zur Stabilisierung des Weltklimas beiträgt, aus anthropogenen Gründen heutzutage mehr CO2 produziert als er aufnehmen kann.
Sehen Sie eine Chance, dass die Menschheit die Zerstörung unseres Planeten in den Griff bekommt?
Ich habe befürchtet, dass diese Frage kommen wird: Können Sie sich vorstellen, Vorträge zu geben, ohne am Ende den Raum mit Hoffnung zu füllen? Oder meinen Grosskindern sagen zu müssen, dass ihre Zukunft kaum mehr Perspektiven bietet?
Ich werde in meinem Vortrag aufzeigen, dass es nicht an Alternativen (nicht nur im Energiesektor) fehlt, das Steuer noch herumzureissen. Wir verfügen über die nötigen Technologien und das Wissenspotenzial für nachhaltige Lösungen.