Vanessa findet es cool, wenn ihr Frau Stöckli beim Leseordner hilft. «Ich freue mich immer, wenn sie zu uns in die Klasse kommt», sagt die Siebenjährige. Auch Iva freut sich, «sie beantwortet dann meine Fragen», meint sie. Und dem Zweitklässler Lias hilft sie beim Rechnen.
«Gerade beim Rechnen musste ich einiges dazulernen», erzählt die 74-jährige Jeanette Stöckli. Früher habe man eben andere Wege gehabt, um auf das Resultat zu kommen. «Überhaupt», sagt die rüstige Siebnerin, «es ist schon erstaunlich, was sich in der Schule in all den Jahren alles geändert hat.»
«Es ist eine dankbare Aufgabe»
Das Projekt «Seniorinnen und Senioren im Klassenzimmer» besteht in der Gemeinde Schübelbach schon seit bald zehn Jahren. Seit drei Jahren wird es von der jungen Primarlehrerin Julia Neumaier betreut. Aktuell sind zehn Seniorinnen und Senioren in Siebnen, Schübelbach oder Buttikon im Einsatz, die meisten in der Unterstufe. Auf dieser Stufe sei es für ältere Menschen auch einfacher, akzeptiert zu werden. «Die Erst- und Zweitklässler sind halt noch herzlicher und offener, sie lassen sich gerne helfen», sagt Neumaier.
Bereicherung für den Alltag
Die schulische Mithilfe geschieht ehrenamtlich. Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen den Generationen zu ermöglichen und gleichzeitig Lehrpersonen und Kinder im Schulzimmer zu unterstützen. Die Kinder sollen von den Erfahrungen der älteren Generation profitieren und diese wiederum erhält durch den Austausch mit den Kindern eine Bereicherung ihres Alltags.