Plündernde Schwyzer
Entlang der Grenze zu Schwyz und dem ebenfalls katholischen Zug bauten die Zürcher eine regelrechte Verteidigungslinie – ein Netz aus Festungen, Erdwällen und Gräben. Erst waren es nur zwei befestigte Anlagen, auch Schanzen genannt. Doch bei einem Angriff der Schwyzer im Februar 1656 wurde schnell klar, dass diese nicht reichten. Denn während sich die Zürcher zurückzogen, plünderten die Schwyzer den Wädenswiler und Richterswiler Berg.
Zwar herrschte zwischenzeitlich wieder Frieden zwischen den beiden Kantonen – die reformierten Kantone verloren den Ersten Villmergerkrieg – zu Beginn des 18. Jahrhunderts erweiterte Zürich die Grenzbefestigung. Zwischen Zürichsee und Sihl standen nun insgesamt fünf Festungsanlagen: die Sternenschanze in der Richterswiler Allmend, das Eichschänzli bei Samstagern, die Bellenschanze am Hüttnersee, die Hüttnerschanze zwischen Hütten und der Sihl sowie eine weitere, welche die Finsterseebrücke über dem rechten Sihlufer deckte. Dahinter wurde eine mehrere hundert Meter tiefe Verteidigungszone geschaffen mit mehreren Stützpunkten.
Entscheidende Schlacht
Im Jahr 1712 brodelte es wieder zwischen den katholischen und den reformierten Orten. Es wurde wieder gekämpft – so auch im Grenzgebiet von Ausserschwyz. In diesem Zweiten Villmergerkrieg konnten die Zürcher die Truppen aus Schwyz und Zug abwehren.
«Die Bellenschanze konnte dank neuer Bewaffnung gehalten werden», sagt Heinz Jucker vom Ortsmuseum Richterswil. Die Bewaffnung der Zürcher Schanzen habe aus Kanonen und neuen Vorderlader-Gewehren bestanden, sagt er. Der Sieg sei zudem auch dem listigen Anführer der Zürcher Kavallerie zu verdanken gewesen, Rittmeister Johann Jakob. In Villmergen kam es 1712 erneut zur Entscheidungsschlacht, welche die reformierten Orte diesmal für sich entschieden. Die katholischen Orte wurden vernichtend geschlagen und verloren in der Folge ihre Vormachtstellung in der Eidgenossenschaft.
Zuletzt kamen die Festungsanlagen während des Franzoseneinfalls von 1798 sowie dem Sonderbundskrieg von 1847 wieder zum Einsatz. Bei letzterem Krieg kämpften dort wieder Schwyzer und Zürcher gegeneinander.