Schwarze Wolken ziehen vom Wägital Richtung Siebnen. Pfarrer Rainer Kretz beobachtet den aufziehenden Sturm genau. «Nur wenn ein wirklich starkes Gewitter droht mit Blitz, Donner und Hagel wird die Wetterglocke geläutet», so der Pfarrer. Früher musste er dafür noch vom Pfarrhaus hinüber in die Sakristei laufen, «da wurde ich jeweils trotz kurzer Distanz und Schirm verregnet.»
Glockengeläut per App
Heute geht es einfacher: Die Geläut-Ordnung der katholischen Kirche Siebnen wird per App gesteuert. «Ich kann auf dem Handy oder dem Tablet die Glocken aktivieren», sagt Kretz. Die Wetterglocke lässt er dann so lange erklingen, bis der Sturm weiterzieht.
Pro Jahr wird etwa fünf bis zehn Mal «sturmgeläutet.» Jedoch nur bis 22 Uhr. «Das nächtliche Glockengeläut ist ein heikles Thema, da wollen wir nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen», so der Pfarrer. Für den Geistlichen ist das Wetterläuten wie ein «akustisches Mail, eine Alarmierung, aber auch eine Einladung zum Gebet.»