Die neuen Räumlichkeiten in der Leutschen sind bezogen, es duftet noch nach Holz. Ab 16. August führen die drei Einzelrichter des Bezirksgerichts Höfe, Präsident Lukas Burlet, Monika Kessler-Kälin und Ivo Kümin, erstmals in den neuen Gerichtssälen durch die Zivilund Straffälle.
Gerichtspräsident Lukas Burlet ist schon seit über 20 Jahren Richter am Höfner Bezirksgericht. Es hätte genauso gut sein können, dass er Anwalt mit Spezialisierung auf Wirtschaftsrecht geworden wäre, sagt er im Interview. Dem Zufall sei es geschuldet, dass er Richter geworden sei. Klar ist: Der Job ist nicht für jedermann. Wer vor den Richter muss, befindet sich in einer Ausnahmesituation, die oftmals emotionsgeladen ist. Damit muss man umgehen können. Auch Beleidigungen und Ausraster gehören zur Tagesordnung. «Sich im Job abgrenzen zu können, ist elementar», sagt Burlet.
Mit Sorge betrachtet der Gerichtspräsident, dass «die Komplexität und der Umfang der einzelnen Fälle immer mehr zunimmt». Dies habe einerseits mit der bundesgerichtlichen Rechtssprechung zu tun, andererseits damit, dass immer aufwendiger prozessiert werde. Es gebe viele spezialisierte, gute Anwälte, die nicht mehr wirklich an einer Lösung interessiert seien. «Sie wollen ihre Position durchbringen. Koste es, was es wolle», stellt Burlet fest. Dadurch würden sich gewisse Fälle über Jahre hinziehen. Dies ist für alle Betroffenen mühsam, auch für das Gericht.