So direkt haben sich die anwesenden Neu-Eingebürgerten die direkte Demokratie wohl doch nicht vorgestellt. Die Altendörfler Gemeindeversammlung vom Mittwoch dürfte sie eher an eine Landsgemeinde der Alten Eidgenossen erinnert haben. Was ist passiert?
Die Traktanden – Rechnung 2019, Nachkredite, Bauabrechnung, Einbürgerungen, allgemeine Informationen – wurden noch diskussionslos abgesegnet. Erstmals laut wurde es, als Albert Knobel die geplante Sanierung des Unterlaufs des Talbachs kritisierte und den Grundeigentümern wie den Behörden «strafrechtlich relevante» Handlungen vorwarf.
Seepark kommt nicht zur Ruhe
So richtig erhitzten sich die Gemüter dann gegen Ende der Versammlung – einmal mehr an der unseligen Affäre Seepark. Albert Knobel warf dem Gemeinderat und den Baubehörden vor, «korrupt» zu sein, was Gemeindepräsident Beat Keller nicht auf sich sitzen lassen wollte. Knobel seinerseits war mit dessen Bezeichnung «Wadenbeisser» gar nicht einverstanden. Nur mit Mühe konnte die Versammlung überhaupt offiziell beendet oder eher abgebrochen werden.
Knapp an Schlägerei vorbei
Doch dann gings erst richtig los. Andy Benz, Hauptbetroffener der Seepark-Querelen, stürmte so quasi den Ratstisch, nachdem ihm der Gemeindepräsident das Wort an der Versammlung nicht erteilte, weil er in Altendorf nicht stimmberechtigt sei. Er liess sich kaum beruhigen, was dann andererseits auch verschiedene Ratsherren in Rage versetzte. Nach dem gegenseitigen Austausch von Schimpfwörtern und der beidseitigen Drohung, die Polizei zu rufen, waren die Ärmel schon hochgekrempelt. Zu einer Kneipenschlägerei kams dann aber dank besonnenem Einschreiten doch nicht. Lediglich ein Glas ging zu Bruch und einige Nervenstränge dürften überstrapaziert worden sein.
Hat Altendorf zu viel Geld?
Die Versammlung selber brachte aber durchaus einige interessante Aspekte zur Sprache. So monierten alt Kantonsrat Walter Züger und Hauseigentümerpräsident Adrian Gattiker, dass die Gemeinde Altendorf Geld horte und eine Steuersenkung überfällig wäre.