Das seit zehn Jahren mit Spannung erwartete Welttheater Einsiedeln zum 100-Jahr-Jubiläum zeigt in der Hauptrolle ein Frauenleben – fulminant inszeniert.
Ein Mädchen drängt sich in den Vordergrund – und bleibt der rote Faden durch den ganzen Theaterabend. Lukas Bärfuss (Autor) beschreibt sie erst als Kind, dann als junge Frau, als reifere Frau, als Alte. Emanuela steht für kindliche Unschuld, für die Suche nach Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach Liebe und Macht. Mit Kraft und Wut, ja Hass treibt sie über den Klosterplatz.
Unbändiger Spielwille
Die eigentlichen Figuren des Welttheaters von Pedro Calderon de la Barca (1600 – 1681), die Schönheit, der Arme, der Bauer, die Vernunft, der König und der Autor der aktuellen Adaption in der Rolle des Schöpfers, wollen das Kind Emanuela vom Spiel des Lebens abhalten. Doch die Kleine will spielen, und zwar unbedingt, so unbedingt, wie ein Mensch normalerweise leben will.
Das Produktionsteam um Livio Andreina sowie das Spielvolk samt Chor und Orchester verdienten sich an der Premiere grosses Lob.