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15.06.2024
11.06.2024 13:51 Uhr

Als ein Vulkanausbruch die Menschen hungern liess

Der Krater des Tambora zeugt noch heute vom Ausmass des Ausbruchs – er hat einen Durchmesser von rund sieben Kilometern
Der Krater des Tambora zeugt noch heute vom Ausmass des Ausbruchs – er hat einen Durchmesser von rund sieben Kilometern Bild: Nasa
Vor mehr als 200 Jahren ereignete sich in Indonesien der stärkste Vulkanausbruch in historischer Zeit. Den Ausbruch bekam man auch in Ausserschwyz zu spüren – in Form einer Hungersnot.

Tausende Jahre lang war es ruhig um den Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien. Doch im April 1815 brodelt er wieder. Am 5. April bricht der Vulkan schliesslich aus, wenn auch nur kurz. Dann wieder am 10. April, und zwar so gewaltig, dass so mancher Zeitzeuge wohl die Apokalypse kommen sieht. Das Inferno dauert mehrere Tage. Es folgt eine Explosion, die so stark ist wie die Sprengkraft von 170000 Hiroshima-Bomben. Wie viele Menschen in der direkten Folge des Ausbruchs sterben, ist nicht ganz klar – einige gehen aber von bis zu 100 000 Toten aus. Verantwortlich dafür sind Tsunamis, Lava und Asche.

Doch die Katastrophe ist damit noch nicht vorbei. Die Asche, die der Vulkan in den Himmel spuckt, verfinstert den Globus und sorgt 1816 für Missernten, Hungersnöte und Seuchen. Denn die Temperaturen fallen in der Folge der Verdunkelung ab und es regnet viel mehr als sonst. 1816 gilt deshalb heute als das «Jahr ohne Sommer ». Die Auswirkungen waren gewaltig und auch noch einige Jahre später spürbar – so auch in Ausserschwyz.

Wäre ein solcher Vulkanausbruch auch heute noch möglich? «Die vulkanische Aktivität ist auf jeden Fall seit 1815 nicht zurückgegangen und es wird in Zukunft zu einem Ausbruch vergleichbar mit dem von Tambora kommen. Wir wissen nur nicht genau wann», sagt Oliver Bachmann. Er ist Professor für magmatische Petrologie am Institut für Geochemie und Petrologie im Departement Erdwissenschaften an der ETH Zürich. Normalerweise könne man in jedem Jahrtausend mit mindestens einem oder zwei solcher Ereignisse rechnen. Möglich seien sogar noch grössere Ausbrüche als jener von Tambora, sagt er. «Diese sehr grossen Eruptionen haben globale Auswirkungen auf unser Klima und werden Auswirkungen auf den gesamten Planeten haben.»

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Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24